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Berichte aus Ungarn
Festgala in Budapest: Frauenchor aus Ganna
Dank für vorbildliche Minderheitenpolitik
Bundesbeauftrager Koschyk in Ödenburg (Sopron)
Im Rahmen seines Besuches in Ödenburg (Sopron) führte der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, im Rathaus ein Gespräch mit Bürgermeister Tamás Fodor. An dem Gespräch nahmen auch der Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad Adenauer Stiftung, Frank Spengler und der Projektkoordinator, Bence Bauer, teil.
Bundesbeauftragter Koschyk dankte Bürgermeister Fodor, dass die Stadt Ödenburg ein Denkmal in Erinnerung an die Vertreibung der Ödenburger Deutschen errichtet hat, wo in diesem Jahr die staatliche Gedenkfeier zur Erinnerung an die Vertreibung und Deportation der Ungarndeutschen stattfand. Zudem ist Ödenburg eine der wenigen Städte in Ungarn, in denen es zweisprachige Straßenschilder gibt.
Mitten in der Stadt steht das sogenannte Rejpál Haus, in dem sich sowohl der »Deutsche Kulturklub Ödenburg und Umgebung« und die »Deutsche Nationalitäten Selbstversammlung Ödenburg« befinden, als auch das Kroatische Kulturzentrum.
Das Haus gehörte ehemals der ungarndeutschen Familie Rejpál, die einst vertrieben wurde. Koschyk hob die große symbolische Bedeutung hervor, dass die Stadt Ödenburg der ungarndeutschen Minderheit eben dieses Rejpál Haus als Begegnungszentrum zur Verfügung gestellt hat und dankte Bürgermeister Fodor herzlich hierfür.
Bürgermeister Fodor berichtete Bundesbeauftragten Koschyk, dass der Komponist Franz Liszt zwar in im nahe gelegenen Raiding (Doborján) geboren wurde, man sich in Ödenburg aber dennoch als »Liszt-Stadt« fühle, da dieser hier öfter Konzerte veranstaltete und mit dem Bürgertum vor Ort nachweislich in guter Verbindung stand. Bundesbeauftragter Koschyk erklärte in diesem Zusammenhang, dass er gerne Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth, wo der Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter und Schriftsteller Franz Liszt im Jahr 1886 gestorben ist, prüfen werde.

Paneuropäisches Picknick
Bundesbauftragter Koschyk besucht Gedenkpark
Im Rahmen seines Besuches in Ödenburg (Sopron) besuchte der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, den Gedenkpark Paneuropäisches Picknicks. Begleitet wurde Bundesbeauftragter Koschyk vom Sekretär der Stiftung Paneuropäisches Picknick, László Nagy.
Das Paneuropäische Picknick war eine Friedensdemonstration an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe der Stadt Ödenburg am 19. August 1989. Unter der Schirmherrschaft des ungarischen Reformkommunisten Imre Pozsgay sowie des damaligen Präsidenten der Internationalen Paneuropa-Union und langjährigen Mitglieds des Europäischen Parlaments Dr. Otto von Habsburg fand an diesem denkwürdigen Tag das mittlerweile legendäre Paneuropäische Picknick statt, das über 600 Bewohner der damaligen DDR zur Flucht in die Freiheit nutzten.
Am Schauplatz des Grenzdurchbruchs – in der Nähe der Straße nach St. Margarethen – steht die 2009 geweihte monumentale Skulpturenkomposition mit dem Titel »Durchbruch« von Miklós Melocco, auf der dieser Text zu lesen ist: »Am 19. August 1989 öffnete ein geknechtetes Volk die Tore seines Kerkers, damit ein anderes geknechtetes Volk in die Freiheit hinaustreten kann.« In die Skulptur wurde auch ein Stück der Berliner Mauer integriert.

2011 wurde der Gedenkpark Paneuropäisches Picknick erneuert: eine Bühne wurde gebaut, Fußwege angelegt, Informationstafeln, sowie Tische und Bänke aufgestellt, und 2014 wurde diese Stätte von Ungarn für den Preis Europäisches Erbe vorgeschlagen. Der Schauplatz dieses geschichtlichen Ereignisses ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch Pilgerstätte der damaligen ostdeutschen Flüchtlinge und ihrer Verwandten.

Das Paneuropäische Picknickgilt gilt als wesentlicher Meilenstein der Vorgänge, die zum Ende der DDR und zur deutschen Wiedervereinigung führten. Die vorübergehende Öffnung der Grenze zwischen Ungarn und Österreich nutzten fast 600 Bürgerinnen und Bürger der Deutschen Demokratischen Republik für eine Flucht in den Westen. Das Ereignis markiert den Anfang vom Ende der Teilung Europas.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat 2009, als sie in Ödenburg an den Feiern zum 20. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks teilnahm, zu Recht ausgeführt: »Die Bundesrepublik Deutschland und die Menschen in Deutschland werden nicht vergessen, welchen Beitrag Ungarn dafür geleistet hat, dass wir alle heute in Freiheit leben dürfen.«

Bereits am 27. Juni 1989 hatten wenige Kilometer entfernt der damalige österreichische Außenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn symbolisch den der Grenze vorgelagerten Signalzaun durchtrennt, um den am 2. Mai 1989 begonnenen Abbau der Überwachungsanlagen durch Ungarn zu unterstreichen.

EU-Fördermittet Ungarn
Ungarn war im Jahr 2014 größter Nettoempfänger von EU-Fördermitteln relativ zum BIP (plus 5,64 % des BIP) und auch pro Kopf (575 Euro).
Im Förderzeitraum 2014–2020 führt Ungarn im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik sieben operationelle Programme durch. Im Rahmen dieser Programme sollen EU-Fördermittel in Höhe von insgesamt 21,9 Mrd. Euro zur Verfügung stehen. In der Partnerschaftsvereinbarung mit der Europäischen Kommission wurden folgende Prioritäten festgelegt: Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des HUN Wirtschaftssektors; die Förderung der Beschäftigung durch wirtschaftliche Entwicklung, Bildung und Sozialpolitik; die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz; das Anpacken sozialer und demografischer Herausforderungen; das Realisieren einer lokalen und regionalen Entwicklung zur Förderung des Wirtschaftswachstums.
Zwischen 2007–2013 erhielt Ungarn 25,3 Mrd. Euro Fördermittel im Rahmen der Kohäsionspolitik. Mit Unterstützung des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) konnte Ungarn folgende Ergebnisse erzielen: Das Schaffen von 75.000 Arbeitsplätzen; Starthilfe bei der Neugründung von mehr als 1250 Unternehmen; Bereitstellung von Investitionskrediten für mehr als 32000 KMU; Unterstützung von mehr als 3500 Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
Die Finanzierung aus dem EFRE und dem Kohäsionsfonds ermöglichte: Den Bau von 400 km neuer Straßen; die Sanierung von 1700 km Straßen; den Ausbau und die Erneuerung des öffentlichen Verkehrs für 4 Millionen Menschen.
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ermöglichte Schulungen von über 2 Mio. Menschen. 50.381 Menschen wurden in sozialen Einrichtungen im Hinblick auf ihre Möglichkeit zur Teilnahme am Arbeitsmarkt gefördert. Die für akademische Institutionen zugänglichen wissenschaftlichen Datenbanken wuchsen von 14 auf 52, ein wichtiger Aspekt der Hochschulausbildung zukünftiger Spezialisten. Die integrative Bildung behinderter Schüler hat sich in den letzten 7 Jahren verdoppelt. 1659 Schulen wurden bei der Einführung neuer Programme und Methoden kompetenzbasierten Lehrens. Der ESF unterstützte auch signifikant die Modernisierung der HUN Verwaltung.
Quelle: EU KOM, bpb

Eiseskälte
Anfang Januar herrschten in Ungarn frostige Temperaturen. Am 8. Januar betrug die Außentemperatur in Baja minus 14 Grad Celsius. Waren die kleineren Flüsse schon zugefroren, froren die Randbereiche der Donau immer mehr zu und schwammen viele Eisschollen auf dem Wasser. Die Eisbrecherflotte war in Alarmbereitschaft. Derzeit sind vier Schiffe in Baja stationiert, die nicht nur für den südlichen Bereich der ungarischen Donau und die Donau am Kernkraftwerk in Paks zuständig sind sondern auch im serbisch-kroatischen Bereich der Donau eingesetzt werden.
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

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