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Ausgabe 1/2013 |
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Martin Genczler † |
In den letzten Jahren war die Gemeinde Bonyhádvarasd in der Schwäbischen Türkei regelmäßig in der Heimatzeitung Unsere Post präsent. Unter den Familiennachrichten waren die Geburtstagsjubilare zu finden und immer wieder gab es Berichte aus der Geschichte des Orts zu lesen. Verantwortlich dafür war Martin Genczler, der die Heimatzeitung regelmäßig mit Berichten und Bildern versorgte. Ein schöne Idee von ihm waren auch die Hochzeitsbilder im Hauskalender. Diese gaben einen schönen Einblick in das Leben der heimatvertriebenen Ungarndeutschen in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR. Viele heimatkundliche Themen seines Heimatorts bearbeitete er. Am 7. Oktober starb Martin Genczler nach schwerer Krankheit. Die Heimatzeitung verlor dadurch einen engagierten freien Mitarbeiter.
Geboren wurde Martin Genczler am 14. Mai 1934 in Bonyhádvarasd als ältestes von drei Kindern. Schwer traf der Zweite Weltkrieg die Familie. Sein Vater kehrte von der Front nicht mehr zurück. 1948 erfolgte dann die Vertreibung. Zusammen mit seiner Mutter, deren Schwiegermutter und seinen beiden Geschwistern kam er auf dem letzten Transport von Ungarn in die sowjetische Besatzungszone. Erste Station war Pirna. Die Wohnortzuweisung führte die Familie nach Schreiersgrün ins Vogtland, dort bewohnten die fünf Personen zwei Zimmer.
Seine noch in Bonyhád begonnene Lehre zum Herrenschneider konnte er in Lengenfeld im Vogtland fortsetzen. Weil er der Einzige in der Familie war, der ein Einkommen hatte, lernte er besonders fleißig und konnte seine Gesellenprüfung ein halbes Jahr früher ablegen. Am 25. Dezember 1955 heiratete er Edith. Sie gebar ihm 1964 die Tochter Birgit. Um beruflich weiter zu kommen, absolvierte Martin Genczler Anfang der 1970er Jahre ein Fernstudium zum Ingenieurökonom und war dann jahrelang als Leiter der Abteilung Preise im VEB Bekleidungswerke Falkenstein tätig, zum Schluss seines Berufslebens als ökonomischer Direktor dieses Betriebes. Zu Beginn der 1990er Jahre ging er in den Vorruhestand und widmete sich vor allem seinem 1987 geborenen Enkel Martin, seinem kleinen Garten und dem Kochen. [...]Klaus J. Loderer
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