Unsere Post - Kultur der archivierten Ausgabe 11/2012 von Unsere Post

Die Übersicht, die uns die Ausstellung »Die Acht« im Kunstforum der Bank Austria in Wien heute gewährt, hatten die Zeitgenos- sen vor dem Ersten Weltkrieg nicht. Denn in Wien kann man gerade tatsächlich Bil- der aller acht Künstler der berühmten un- garischen Künstlergruppe sehen. Um 1910 traten die acht Künstler aber nur einmal zusammen zu einer Werkschau an. 1909 sorgten die acht Künstler in Budapest für einen ziemlichen Skandal. Eine Ausstel- lung in einer privaten Galerie machte »Die Acht« auf einen Schlag bekannt. Das Budapester Publikum reagierte schockiert auf die ungewohnte Farbgebung.

Károly Kernstok, Béla Czóbel, Róbert Berény, Ödön Márffy, Lajos Tihanyi, Dezsö Orbán, Bertalan Pór und Dezsö Czigány waren beeinflusst durch die »Fauves«. In Paris lernten sie Anfang des 20. Jahrhunderts moderne Tendenzen der Zeit nach 1900 kennen. Béla Czóbel brachte die neue Richtung 1906 in die Künstlerkolo- nie Nagybánya und mischte die impressionistische Freiluftmalerei auf. In Buda- pest reagierte man erst einmal befremdlich auf die schreienden Farben und auf die verzerrten Körper. Grüne Haare und rosa Wiesen, das war man noch nicht gewöhnt. »Wir sind Anhänger der Natur. Wir kopieren sie nicht mit dem Blick der Akademien. Wir schöpfen aus ihr systematisch und mit Verstand« – gaben die Maler bei der Ausstellung »Uj képek« (Neue Bilder) den Besuchern mit auf den Weg. In Wien werden uns wichtige Werke der Ausstellung von 1909 gezeigt. Überhaupt hangelt sich die Wiener Ausstellung an den drei wichtigen Ausstel- lungen der Gruppe entlang, eine Gruppierung, die sehr schön die Entwicklung der Gruppe zeigt.

Infos: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, Wien, www.bankaustria-kunstforum.at



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Die Acht – a nyolcak