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Berichte aus Ungarn
60 Jahre Flughafen Ferihegy
Der Flughafen Ferihegy kann in diesem Jahr auf ein sechzigjähriges Bestehen zurückblicken. Am 7. Mai 1950 wurde der neue Flughafen eröffnet. Budapest erhielt damit einen großen neuen Flughafen, der damaligen modernen Ansprüchen genügte. Der neue Flughafen war der Ersatz für den alten Flughafen zwischen Budaörs und Budapest.
Ein großzügiges Empfangsgebäude versorgte die Reisenden. Später genügte auch dieser Flughafen dem Flugaufkommen nicht mehr. Ein neuer Flughafen wurde als Terminal 2 in der Nähe gebaut. 2005 wurde der alte Flughafen erneuert und umgebaut. Erhalten blieb die zentrale Empfangshalle, die seitlich um Hallen für Abflug und Ankunft erweitert wurde. Zu den berühmten Reisenden des Flughafens gehörten am 1957 Ho Chi Minh, Liz Tayler und Richard Burton 1972, Gina Lollobrigida 1982, Papst Johannes Paul II. 1991 und US-Präsident George Bush 2006. Eine Foto-Ausstellung in der Halle des alten Terminals informiert über die Geschichte des Flughafens.
kjl

Orbán startet mit nur acht Ministern
Die neue Regierungsmannschaft von Viktor Orbán ist beisammen. Der Regierungschef in spe stellte am 3. Mai acht Minister seines künftigen Kabinetts vor. Neben neuen Gesichtern sind auch einige alte Bekannte aus der ersten Regierung Orbán unter den Kabinettsmitgliedern zu finden. Was ins Auge fällt, ist die geringe Zahl an Ministerien. So wenige Minister wie in der Mitte-Rechts-Regierung hat es seit der Wende vor zwanzig Jahren nicht gegeben. Allerdings werden die acht Ministerien mit einer Vielzahl von Staatssekretären – insgesamt rund 30 – bestückt sein. Bei der Präsentation seiner Minister betonte Orbán, dass die nächste Regierung eine Politik der »nationalen Interessen« verfolgen werde. Die neuen Minister werden weitreichende Kompetenzen und Entscheidungsbefugnisse haben. »Ich habe Personen ausgewählt, von denen niemand glaubt, dass sie meine Untergebenen sind«, sagte Orbán. Das Kabinett des Ministerpräsidenten wird künftig von Mihály Varga in der Funktion eines Staatssekretärs geleitet. Varga war in der ersten Regierung Orbán Finsanzmimnister.
Das Ministerium für öffentliche Verwaltung und Justiz wird der bisherige Fraktionsvorsitzende des Fidesz, Tibor Navracsics, lenken. Navracsics wird außerdem einer der beiden Stellvertreter von Premier Orbán sein und die Arbeit der Regierung koordinieren.
Zweiter Stellvertreter Orbáns und der Verantwortliche für Nationalitäten – und Religionspolitik wird Zsolt Semjén sein. Semjén ist Vorsitzender der Christdemokratischen Volkspartei (KDNP), der Schwesterpartei des Fidesz.
Wie schon in der ersten Regierung Orbán werden den Ministerien für Inneres und Äußeres Sándor Pintér und János Martonyi vorstehen. Pintér war zwischen 1991 und 1996 Landespolizeichef, später leitete er Firmen im Sicherheitsbereich. Seit 2004 ist er Mitglied des Vorstands der OTB-Bank. Martonyi war in der letzten kommunistischen Regierung unter Miklós Németh Regierungsbeauftragter für Privatisierung. Zwischen 1991 und 1994 war er im Außenministerium Staatssekretär. Später leitete er eine internationale Anwaltskanzlei.
Das Ministerium für Volkswirtschaft, das die Aufgaben der bisherigen Ministerien für Finanzen und Wirtschaft versehen wird, wird György Matolcsy lenken. Auch Matolcsy war schon in der ersten Regierung Orbán als Wirtschaftsminister tätig. Der Ökonom stand seit der Wende an der Spitze mehrerer Forschungsinstitute. Im Jahr 1994 war Matolcsy sogar Mitglied des Direktoriums der in London ansässigen Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD).
Dem Ministerium für nationale Entwicklung wird der Unternehmer und Medienmagnat Tamás Fellegi (Heti Válasz, Lánchid Rádio, Class FM) vorstehen. Fellegi ist einer der Gründerväter des politikwissenschaftlichen Periodikums Századvég. Zwischen 1993 und 1994 war er auch ein Berater Orbáns.
Das Ministerium für Nationale Ressourcen, welches Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen sowie Bereiche Kultur und Sport unter einem Dach vereinen wird, wird der international renommierte Anatomieprofessor Miklós Réthelyi leiten.
An der Spitze des Ministeriums für Regionalentwicklung wird der Jurist und langjährige Bürgermeister der ostungarischen Stadt Karcag, Sándor Fazekas, stehen.
Das Ministerium für Verteidigung schließlich wird Csaba Hende leiten. Hende gilt als enger Vertrauter Orbáns. Hende trat im Jahr 2004 aus dem Ungarischen Demokratischen Forum (MDF) aus und kurz darauf dem Fidesz bei.
Erwartungsgemäß äußerten die Vertreter der künftigen Oppositionsparteien an der neuen Regierungsstruktur Kritik. Der Fraktionsvorsitzende der Sozialisten (MSZP), Attila Mesterházy, gab zu bedenken, dass wie schon in der ersten Regierung Orbán wieder ein Jurist – in der Person Sándor Fazekas – das Landwirtschaftsministerium leiten wird. Zwischen 1998 und 2001 stand József Torgyán dem damaligen Ministerium für Landwirtschaft und Regionalentwicklung vor. Mesterházy kritisierter auch, dass mit Tamás Fellegi ausgerechnet ein »Oligarch« mit dem Kampf gegen die Oligarchen beauftragt worden sei. Im Hinblick auf die künftigern Aufgaben von Fellegi hatte Viktor Orbán unter anderem den »Kampf gegen die Oligarchen« genannt. Der Sprecher der grünen Partei LMP, Benedek Jávor, sagte, dass innerhalb der »konglomeratartigen« Ministerien einzelne Fachgebiete nicht genügend Gewicht und Aufmerksamkeit bekämen. Jávor nannte hierbei die Umweltschutzpolitik, die eine untergeordnete Rolle im Landwirtschaftsministerium spielen werde.
Der zukünftige Fraktionsvorsitzende der rechtsradikalen Partei Jobbik, Tamás Hegedüs, kritisierte ebenfalls, dass der Umweltschutz für die neue Regierung kaun Bedeutung hätte. Positive Worte fand Hegedüs dagegen für das Programm von Wirtschaftsminister György Matolcsy. Laut Hegedüs seien darin »viele Elemente« zu finden, die mit dem Wirtschaftsprogramm von Jobbik im Einklang seien. Der Forschungsdirektor des Fidesz-nahen Politikforschungsinstitutes Nézöpunkt, Ágoston Mráz, erklärte gegenüber der konservativen Tageszeitung Magyar Nemzet, dass die neue Regierungsstruktur ein effektiveres und friktionsfreieres Regieren verspricht als bisher. Der Politologe bekräftigt zudem, dass die Senkung der Zahl der Ministerien nicht automatisch die Vernachlässigkeit eines Bereichs, beispielsweise der Umweltpolitik oder des Bildungswesens, bedeute. Die geringere Zahl an Ministerien entspricht überdies dem Versprechen eines schlankeren billigeren Staates, so der politische Analyst.
WH

Kirchliche Einrichtungen
Für die katholischen Schulen sammelte man am 28. Februar. Wie der Vorsitzende des Schulausschusses der Katholischen Bischofskonferenz Diözesanbischof Lajos Pápai in Raab (Györ) erklärte, gab es nach dem Stand am 3. November 2009 insgesamt 343 Unterrichts- und Erziehungseinrichtungen: 76 Kindergärten, 112 Grundschulen, 58 Gymnasien, 16 Fachschulen, 17 Fachmittelschulen, 14 Kunstschulen auf Unterstufe und 50 Kollegien. Die Zahl der Schüler betrug 57499. Laut der Meinung von Bischof Pápai kann das katholische Schulnetz als ausgebaut bezeichnet werden.
WH
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