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Personalien

Annemarie Griesinger begeht 85. Geburtstag

Annemarie Griesinger begeht 85. Geburtstag
Annemarie Griesinger und Hans Prach
Foto: Matthias Woehl
1972 war Annemarie Griesinger der erste weibliche Minister in Baden-Württemberg. Ministerpräsident Hans Filbinger berief sie als Minister für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung in sein Kabinett. Ab 1980 war sie Minister für Bundesangelegenheiten, Bevollmächtigte des Landes in Bonn und Europabeauftragte des Landes.
Geboren wurde sie als Anna Maria Roemer am 21. April 1924 in Markgröningen. Sie wuchs als jüngstes Kind und einzige Tochter mit fünf Brüdern auf. Der Vater Prof. Dr. Hermann Roemer war evangelischer Pfarrer in Bietigheim und später Studienprofessor am Lehrerinnenseminar in Markgröningen. Nach dem 1942 abgelegten Abitur leistet sie Arbeits- und Kriegshilfedienste in Teningen und Emmendingen. Später verbrachte sie zwei Jahre in der Schweiz, wo sie an der Universität Basel Vorlesungen von Karl Barth und Karl Jaspers hörte. Dann absolvierte sie an der Sozialen Frauenschule in Stuttgart eine Ausbildung zur Jugend- und Wirtschaftsfürsorgerin. Nach dem Examen 1952 war sie Berufsberaterin an den Arbeitsämtern in Ludwigsburg und Schwäbisch Hall. 1953 heiratete sie Heinz Griesinger. 1956 bis 1964 war sie Kreisfürsorgerin am Landratsamt Ludwigsburg.

Früh wurde sie mit der Politik vertraut. Ihr Vater war nach dem Zweiten Weltkrieg Mitbegründer des Ortsverbands der CDU in Markgröningen. Sie selbst wurde 1956 Mitglied der Jungen Union, wo sie bis 1959 im Vorstand für Nordwürttemberg tätig war und auch in der CDU, wo sie ab 1958 stellvertretende Vorsitzende des Bezirks Nordwürttemberg und ab 1969 Vorsitzende der Frauenvereinigung der CDU Nordwürttemberg war. 1961 kandidierte sie erfolglos für den Bundestag, rückte aber 1964 auf der Landesliste für Wilhelm Hahn nach, als dieser in Baden-Württemberg Kultusminister wurde. 1969 konnte sie sogar den bisherigen SPD-Wahlkreis Ludwigsburg als Direktmandat für die CDU erobern. Griesinger wurde zu einer der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Ab 1972 widmete sie sich der Landespolitik. Ab 1976 war sie Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Vaihingen an der Enz. 1984 trat sie in den Ruhestand. Weiterhin blieb sie im sozialen Bereich tätig und engagierte sich in zahlreichen Vereinen: im Präsidium im Deutschen Roten Kreuz, als Vorstandsmitglied beim Deutschen Verein für private und öffentliche Fürsorge, als Verwaltungsratsmitglied der Johannes-Anstalten in Mosbach, als Engagierte in der Hospiz-Bewegung, als Schirmherrin der Rheuma-Liga, als Verwaltungsratsvorsitzende des Vereins für das Deutschtum im Ausland und als Vorsitzende der Stiftung »Mutter und Kind«. Einen Vorrang hatte sicherlich der Verein »Lebenshilfe«, dessen Bundesvorsitzende sie 1984 bis 1996 war.
Am 12. Mai 1984 wurde sie im Ludwigsburger Schloss mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Eine zum 80. Geburtstag erschienene Festschrift trägt den markanten Titel »Heidenei«.

Den Deutschen aus Ungarn ist Annemarie Griesinger als alte Bekannte vertraut. Kein Politiker war öfter beim Bundesschwabenball in Gerlingen zugegen als sie. Als Ministerin war sie immerhin bei acht Bundesschwabenbällen in Gerlingen. Auch nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik blieb bis heute regelmäßiger Gast beim Bundesschwabenball. Beim Bundesschwabenball 2006 wurde sie deshalb mit der goldenen Ehrennadel des Bundesverbands der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn ausgezeichnet. Beim 25. Bácsalmáser Heimattreffen 1981 in Backnang hielt Annemarie Griesinger die Festrede und lobte die Aufbauleistung und die Bereitschaft der Ungarndeutschen als sachkundige Mittler bei der Anknüpfung und Pflege guter Beziehungen zum ungarischen Volks.

Klaus Loderer
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