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Rückblick

Einweihung des Zanegger Platzes in Leinfelden-Echterdingen

Enge Verbindung zwischen Ungarn und Deutschland auf lokaler Ebene – Dank an die Bürgermeister
Einweihung des Zanegger Platzes in Leinfelden-Echterdingen
Platzeinweihung in Leinfelden-Echterdingen: Oberbürgermeister Roland Klenk, Christoph Neuberger, Bürgermeister Sándor Török, Gretel Weisz, Altbürgermeister Gerhard Haag
Christoph Neuberger
Seit 1962 findet in Leinfelden-Echterdingen, südlich von Stuttgart, das Zanegger Treffen statt. Im vergangenen Jahr war das Treffen der Rahmen für die Einweihung eines neuen Platzes: Der Zanegger Platz erinnert an die Ansiedlung der Heimatvertriebenen aus Zanegg und anderen Gemeinden des Heidebodens. Der Bürgermeister von Mosonszolnok (Zanegg), Sándor Török, und der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, Roland Klenk, enthüllten am 22. Juli 2023 gemeinsam das Schild, das den Platz bezeichnet.

Die Wahl des Ortes ist kein Zufall gewesen: Der Platz liegt direkt am Fichtenweg. Dort haben seit den frühen 1950er-Jahren viele Zanegger Familien ein Haus gebaut. Die Siedlung der Vertriebenen am Waldrand war damals noch durch Felder vom Rest der Gemeinde getrennt. Einheimische und Neuankömmlinge blieben auf Distanz. Heute liegt die Siedlung nicht mehr abseits, sondern mitten in der Stadt. Dem Zanegger Platz gegenüber erhebt sich die katholische Kirche Sankt Peter und Paul. Sie ist 1958 für die Gläubigen in Leinfelden und Musberg eingeweiht worden. Bei ihrem Bau haben viele Zanegger engagiert mitgearbeitet. Der neue Platz ist eine Station auf dem historischen Pfad durch die Stadt Leinfelden-Echterdingen. Schautafeln informieren Interessierte über den geschichtlichen Hintergrund. Schon seit April 1996 steht auf dem Platz auch ein Gedenkstein. Er wurde enthüllt, als die Vertreibung fünfzig Jahre zurücklag.

Mit dem neuen Platz sind die Zanegger und ihre Geschichte nun ein gut sichtbarer Teil des Stadtbilds und damit auch der Identität der Stadt Leinfelden-Echterdingen geworden. Er bringt die enge Verbindung zum Ausdruck, die sich zwischen beiden Kommunen in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat. Nicht weit von Zanegg entfernt bekam der Eiserne Vorhang den ersten Riss: Mehr als 600 DDR-Bürger gelangten vor 35 Jahren bei Sopron (Ödenburg) während eines Fests ungehindert über die ungarisch-österreichische Grenze in den Westen. Keine drei Monate später fiel die Berliner Mauer, schon im Jahr darauf war Deutschland wiedervereinigt. Diese Ereignisse haben das Verhältnis zwischen Deutschen und Ungarn positiv beeinflusst. Das Jahr 1989 hat die Welt im Großen verändert. Der freundschaftliche Kontakt, den die alten und neuen Bürger Zaneggs pflegen, hat die Welt im Kleinen verbessert. Seit 2001 sind regelmäßig Ungarn zu Gast bei den Zanegger Treffen. Und in den Jahren zwischen den Treffen besuchen die Zanegger ihren ungarischen Heimatort.

Im Mai 2001 erhielt Johann Neuberger (1922–2002) die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatgemeinde Zanegg. Er war von 1958 bis 2001 der Hauptorganisator der Zanegger Treffen. In seiner Dankesrede, die er – schwer erkrankt – nicht mehr selbst halten konnte, formulierte er: »Wir schauen nach vorne, wollen aber auch die Vergangenheit nicht vergessen, sondern aus ihr lernen. Das Ziel unserer Zeit ist ein vereintes Europa, das Überwinden der Nationengrenzen. Ein vereintes Europa kann es nur geben, wenn nicht die Unterschiede im Vordergrund stehen: Abstammung, Religion, Sprache, Ideologien. Freiheit und Frieden können nur gedeihen, wenn die Menschlichkeit den ersten Rang einnimmt.« Diese Sätze haben ihre Gültigkeit nicht verloren. Die Entwicklung in Ungarn unter der Regierung von Viktor Orbán – der schrittweise Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die Blockade einer gemeinsamen europäischen Politik – geht aber in die falsche Richtung.
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