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Berichte aus Ungarn
Krieg in der Ukraine
Aus der Ukraine fliehen Menschen in das benachbarte Ungarn
Ungarn ist durch den Überfall russischer Truppen auf die Ukraine einem Kriegsschauplatz plötzlich sehr nahe. Die westliche Ukraine gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zur Donaumonarchie, ein Teil zu Österreich, ein Teil zu Ungarn. In Transkarpatien lebt bis heute eine große ungarische Minderheitengruppe.
Die ungarische Minderheit unterstützt Ungarn mit Warenlieferungen. 100.000 Liter Treibstoff und 30 Tonnen Lebensmittel seien bereits Ende Februar von Ungarn nach Transkarpatien geliefert worden, teilte Staatssekretär Tamás Menczer mit. Weitere Lieferungen von Lebensmitteln und Kinderhygieneartikel wurden angekündigt
Schnell war Ungarn durch den Flüchtlingsstrom betroffen. Bis Ende Februar kamen bereits um die 100.000 Flüchtlinge nach Ungarn, die dort aufgenommen und versorgt wurden. Bei einem Besuch an der Grenze versprach der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán den Geflüchteten, dass sie auf Ungarn zählen können. Im Aufnahmezentrum in Beregsurány versprach Arbeit und die Möglichkeit in Ungarn eine neue Existenz aufbauen zu können. Um die Geflüchteten zu versorgen, wurden in ganz Ungarn Zentren eingerichtet, in denen sie Nahrungsmittel und Unterkunft erhalten. Das Engagement freiwilliger Helfer ist enorm. Viele Geflüchtete sind bei Verwandten und Freunden untergekommen.
Die ungarische Regierung führte mehrere Evakuierungsaktionen durch, bei denen Diplomaten und andere Personen aus Kiew in Sicherheit gebracht wurden. Der ungarische Außenminister Péter Sijjártó berichtete, dass bei der ersten Aktion ungarische Botschaftsangehörige, Journalisten und sieben Mitarbeiter des Büros der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Kiew nach Ungarn gebracht wurden. Bei der zweiten Aktion wurden neben ungarischen Botschaftsangehörigen nigerianische und südafrikanische Diplomaten in mehreren Autos außer Landes gebracht.
Seine Botschaft hat Ungarn mit stark reduziertem Personal aus der Hauptstadt Kiew vorübergehend ins weiter westlich gelegene Lemberg (Lwiw) verlegt.
Eine andere Sache kam in Westeuropa gar nicht gut an. Anfang März kündigte Viktor Orbán an, keine Waffenlieferungen in die Ukraine durch Ungarn durchzulassen. Gemeint sind die Waffenlieferungen anderer Staaten, mit denen diese die Ukraine im Kampf gegen Russland unterstützen möchte. Als Begründung gab Orbán an, dass Ungarn nicht in diesen Konflikt hineingezogen werden solle. Außerdem möchte er dadurch die ungarische Minderheit in der Ukraine schützen.

Bitte an die Bukarest Neun
In einer über Twitter verbreiteten Botschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bukarest Neun (B9), eine Gruppe der östlichsten NATO-Mitglieder, zu denen Ungarn, Bulgarien, Estland, Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, die Slowakei und die Tschechische Republik gehören, nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine förmlich um Verteidigungshilfe gebeten. Diese Gruppe entstand 2014 auf Initiative Polens und Rumäniens als Reaktion auf die Anektierung der Krim durch Russland. Am Treffen der Gruppe am 25. Februar in Warschau nahm auch der ungarische Präsident János Áder teil. Allerdings betonte der ungarische Ministerpräsident Viktór Orbán, dass sich Ungarn aus diesem Konflikt heraushalten wolle.

Corona

Die ungarische Regierung hob zum 7. März fast alle Einschränkungen der bisherigen Corona-Verordnungen auf. Die Regierung begründete dies mit dem Rückgang der Infektionen der fünften Corona-Welle und der Corona-Patienten in den Krankenhäusern.
So wurde etwa die Maskenpflicht in Innenräumen aufgehoben. Außerdem können Arbeitgeber (außer im Gesundheitsbereich) nun keine Impfung ihres Personals mehr verlangen. Besucher dürfen wieder in Gesundheitseinrichtungen. Man muss in Gaststätten, Hotels, Theater usw. keinen Impfnachweis vorweisen. Bei Großveranstaltungen gibt es weiterhin Einschränkungen; so ist dort weiterhin ein Impfnachweis notwendig.
Stand Anfang März haben in Ungarn mehr als 3 Millionen Menschen die dritte Impfung erhalten. Ungarn war das erste Land, das die dritte Impfung angeboten hat. Fast 200.000 Menschen haben bereits die vierte Impfung.

Treibstoff
Die ungarische Ölgesellschaft MOL hat wegen der großen Nachfrage eine Mengenbeschränkung eingeführt. In kleineren Tankstellen erhalten die Kunden nur noch 100 Liter pro Tankfüllung. In großen Tankstellen erhalten die Kunden bis zu 500 Liter Treibstoff.
Wegen der Preisexplosion bei Treibstoff hat die ungarische Regierung im November 2021 einen Höchstpreis eingeführt. Diese Maßnahme wurde nun bis zum 15. Mai verlängert. Der Preis für Benzin und Diesel wurde auf höchstens 480 Forint (1,3 Euro) pro Liter festgelegt. Dieser Preis für den Endverbraucher wurde nun auch als Obergrenze für den Großhandelspreis festgelegt. Vorher bestand das Problem, dass die Tankstellen den Treibstoff beim Großhändler teurer einkaufen mussten als sie ihn verkaufen konnten.

Kurssturz
Wohl in Folge des Kriegs in der Ukraine stürzte der ungarische Forint stark ab. Ende Februar rutschte er Wert der ungarischen Währung von Tag zu Tag ab. Am 2. März entsprachen 383,4 Forint einem Euro. Am 4. März erholte sich der Forint leicht. Ein Euro entsprach nun 377,69 Forint.

Champions League
Das Finalspiel der Champions League sollte in diesem Jahr in der Gazprom-Arena in Sankt Petersburg stattfinden. Die europäische Fußball-Union (UEFA) hat in Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine entschieden Russland das Spiel zu entziehen. In Budapest machte man sich Hoffnungen auf die Ehre das Finale ausrichten zu dürfen. Entsprechend war man in Ungarn enttäuscht, dass sich die EUFA für Paris entschied.

Olympische Spiele in Peking
Ungarische Sportler waren bei den olympischen Winterspielen in Peking sehr er erfolgreich. Genauer gesagt waren sie so erfolgreich wie noch nie, denn bisher war eine Medaille das beste Ergebnis. Der Eisschnelllauf brachte eine Gold- und zwei Bronzemedaillen.
Zwölf ungarische Sportler waren in Peking. Erstmals seit sechzig Jahren wollte wieder ein ungarischer Sportler am Eiskunstlauf teilnehmen, Márk Magyar konnte das dann aber nicht wegen eines positiven Corona-Tests. Bei der Abschlussfeier brachte Ádám Kónya die ungarische Flagge ins Stadion.

Gräberfeld
Ausgrabungen aus der Awarenzeit
In der Braunau (Baranya) wurde letztes Jahr ein Gräberfeld aus der Awarenzeit freigelegt, das sich schnell zu einer Sensation entwickelte. Bei den Ausgrabungen legten Mitarbeiter des Janus-Pannonius-Museums in Fünfkirchen (Pécs) auf dem Abschnitt der Autobahn M6 zwischen Bóly und Ivándárda zehn Gräber frei. Sie stellten schnell fest, dass es sich um einen der reichsten und bedeutendsten frühawarischen Friedhöfe des Komitats aus dem frühen 7. Jahrhundert handelt.
Mehrere Gräber enthielten Goldobjekte, darunter zahlreiche byzantinischen Goldmünzen. Die Männer wurden bewaffnet und mit reichem Schmuck beigesetzt. Die Archäologen fanden silberne Trinkhörner und Glaspokale. Das Autobahnstück der M 6 soll Ungarn mit Kroatien verbinden.
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

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