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Hans Schmuck ausgezeichnet

Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó übergab ungarischen Verdienstorden
Hans Schmuck ausgezeichnet
Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó, Hans Schmuck und Georg Hodolitsch
Anfang September wird Hans Schmuck seinen 90. Geburtstag feiern. Er war nicht nur ab 1996 Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern sondern auch viele Jahre als Vorsitzender der Delegiertenversammlung im Präsidium des Bundesverbands der LDU. In der örtlichen Südostdeutschen Landsmannschaft war er von 1991 bis 2013 Vorsitzender und ist jetzt Ehrenvorsitzender. Am 22. Juli 2021 fand im ungarischen Generalkonsulat in München ein kleiner Festakt ihm zu Ehren statt. Anlass war die Überreichung des goldenen Verdienstkreuzes des ungarischen Verdienstordens.

Generalkonsul Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó führte in seiner Laudatio aus: »Hans Schmuck wurde in Vértesacsa, einem kleinen Dorf in Transdanubien in Ungarn geboren. Da sein Vater früh verstarb, übernahm er schon als Kind Arbeiten in Haus und Hof der Mutter. Trotz der Schwierigkeiten erlebte er eine glückliche Kindheit, bis die Familie am 22. Mai 1946 in einem Güterwagen aus dem Land ausgewiesen wurde. Im Sinne der kollektiven Schuldzuweisung wurden in dieser Zeit etwa 200.000 Ungarndeutsche vom kommunistischen Ungarn vertrieben. Die Schmucks durften wie alle andere Familien nur ca. 100 kg Gepäck mitnehmen. Sie wurden nach Deutschland in die amerikanische Zone gebracht und landeten in Notzingen in Baden-Württemberg. Dort in der Nähe baute später die Mutter ein Haus für ihre Familie. Bereits im Juni 1946 fand Hans Schmuck als Weberlehrling Arbeit. Anschließend ging er nach Neumünster in den Norden Deutschlands und besuchte die dortige Textilfachschule. Später erwarb er das Diplom als Textilingenieur. In Kiel lernte er seine norddeutsche Ehefrau Karin kennen, mit der er auch heute in glücklicher Ehe lebt. Das Ehepaar hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Parallel mit dem beruflichen Aufstieg, im Laufe dessen Hans Schmuck Abteilungsleiter und Betriebsleiter in Textilfabriken wurde, geriet er immer näher zu Süddeutschland. 1996 wurde er als Betriebsleiter in Wolfratshausen bei München pensioniert. Sobald er wieder nach Ungarn einreisen dufte, fuhr die Familie regelmäßig nach Ungarn, um die dort verbliebenen Verwandten zu besuchen. Hans Schmuck pflegt bis heute intensive Beziehungen mit seiner alten Heimat. Er setzte sich ein Leben lang für andere ein. In seiner neuen Heimat engagierte er sich vor allem für die Angelegenheit der Deutschen aus Ungarn. 22 Jahre lang war er Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn Bayern, elf Jahre lang war er als Vorsitzender der Delegiertenversammlung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn Bund tätig. Auch politisch war er aktiv: 18 Jahre lang war er Stadtrat in Geretsried für die CSU. Als Landesvorsitzender der LDU stärkte und pflegte er den Austausch mit dem Generalkonsulat von Ungarn in München sowie mit anderen Einrichtungen. Er organisierte regional und überregional Kulturveranstaltungen, Vorträge, Ausstellungen und Reisen nach Ungarn. Als Anerkennung der Vertretung der Angelegenheit der aus Ungarn vertriebenen und in Bayern lebenden Deutschen bzw. seiner Tätigkeit für die Förderung der Beziehungen zwischen Ungarn und Bayern wurde Hans Schmuck, Ehrenpräsident der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn Bayern, die Auszeichnung Goldenes Verdienstkreuz von Ungarn von János Áder, Staatspräsident von Ungarn verliehen.«

Hans Schmuck bedankte sich für die Ehrung mit einer kleinen Rede: »Ich pflege den Austausch mit meiner Heimat Ungarn bis heute in mannigfaltiger Weise, inzwischen auch über das Internet. Sobald der eiserne Vorhang es zuließ, reiste ich in die alte Heimat mit der ganzen Familie. Wie es schmerzte, das alte Presshaus in unserem Weinberg verfallen zu sehen. Aber wie es mich auch freute, dass die heutigen Bewohner von Vértesacsa die ungarndeutschen Traditionen z. B. durch ein ungarndeutsches Museum und eine Tanzgruppe lebendig halten. Wie schön, wenn man auch die Jugend dafür gewinnen kann, denn: Echte Völkerverständigung beginnt im Alltäglichen, im persönlichen Gespräch, beim gemeinsamen Feiern, aber auch der gegenseitigen Unterstützung, wo sie gebraucht wird. Meinen persönlichen Ausführungen ist leicht zu entnehmen, dass ich eine doppelte Identität besitze und mein Herz für zwei Heimaten schlägt: die Ungarische und die Deutsche. Dazu möchte ich einen kurzen Vers meines donauschwäbischen Landsmanns Robert Koch vortragen. Ein bisschen Heimweh nach meiner alten Heimat Ungarn habe ich eigentlich immer. Gerne würde ich nochmal dorthin reisen, wenn es die Gesundheit zulässt, was in heutigen Zeiten ja gar nicht so sicher ist. Trotzdem bin ich auch immer wieder gerne nach Bayern zurückgekehrt, wo ich mich ganz zuhause fühle. Auch hier im Konsulat fühle ich mich immer herzlich aufgenommen. Und ich wurde vom Konsulat jederzeit in meiner Tätigkeit unterstützt. Dafür gilt mein besonderer Dank auch Ihnen lieber Herr Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó und Ihrem Team. Ich danke Ihnen und dem ungarischen Staatspräsidenten für diese besondere Ehrung.«
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