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Zum Feierabend

Ein begabter Musiker, Organist und Gründer des Ofner-Bergland-Chors

Zum 90. Geburtstag von Stephan Pfundt aus Budaörs, der sich der Pflege des alten Liedguts verschrieben hat
Ein begabter Musiker, Organist und Gründer des Ofner-Bergland-Chors
Stephan Pfundt
Maria Theresia Mann
Am 14. August 2020 begeht Stephan Pfundt seinen neunzigsten Geburtstag. Der Heimatverein Budaörs/Wudersch e. V. hat dem in Budaörs geborenen Gründer des Ofner-Bergland-Chors vieles zu verdanken. Seien es die Gesangsdarbietungen des Chors bei zahlreichen Festen und Gottesdiensten als auch das Zusammenstellen des gesamten Liedplanes, der Lieder und teilweise auch der Notensätze anlässlich unserer Gottesdienste. Anlässlich dieses runden Geburtstags und seiner Verdienste um die musikalische und geschichtliche Heimatpflege der Ungarndeutschen hat Theresia Mann dankenswerterweise seine Biografie niedergeschrieben. Auf diesem Wege sei ihr herzlichst gedankt. Stephan Pfundt darf ich im Namen der gesamten Vorstandschaft für sein ehrenamtliches Engagement danken. Lieber Stephan, herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag, verbunden mit den Wünschen bester Gesundheit. Ich darf Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der sehr interessanten Biografie wünschen. Achim Küller, Vorsitzender.

Seit einigen Jahren besuche ich hin und wieder Stephan Pfundt und seine liebe Frau Agathe in Meckesheim. Gerne ist er auf seine überaus feine, zurückhaltende und ruhige Art behilflich, wenn es um Exponate oder Dokumente aus dem Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld geht, sei es diese aus dem Ungarischen zu übersetzen, Texte zu erklären, alte Bücher und Landkarten mit mir durch zu studieren. Dabei erzählte er viel Wissenswertes, gemischt mit vielen persönlichen Erinnerungen aus Budaörs. Unlängst brachte ich sehr alte Gesangsnotenblätter zur Ansicht mit. Ehrfürchtig betrachteten wir das alte Liedgut. Davon war vermutlich eines das erste Lied, das man in Budaörs bei Beerdigungen gesungen hat. »Theresia«, sagte Stephan Pfundt zu mir, »es wäre mir eine Freude, wenn ich diese sehr alten Lieder für einen Chor komponieren dürfte.« Er machte sich sofort an die Arbeit, die Noten für vierstimmige Chorsätze zu schreiben. Beachtet man sein respektables Alter, haben seine Begabung, seine Liebe und Leidenschaft zur Musik keineswegs nachgelassen. Gerne möchte ich, anlässlich seines 90. Geburtstagstages, seinen musikalischen Werdegang und seine Lebensgeschichte als kleines Porträt über ihn darstellen und habe dafür an ihn selbst, aber auch an einige Chormitglieder des Ofner-Bergland-Chores Fragen gestellt.

Stephan Pfundt wurde als Ältester von insgesamt sechs Geschwistern am 14. August 1930 in Budaörs in Ungarn geboren. Seine Eltern waren Martin Pfundt, der zu Bürodiensten in einer Seidenfabrik in Budapest angestellt war, und seine Frau Theresia geb. Michelberger. In sehr einfachen Verhältnissen lebte die Familie erst bei den Großeltern Michelberger in der Unteren Neugasse, dann später, bei den Pfundt-Familien in der Oberen Neugasse, der Kisfaludi-Gasse. In typischer Bauweise waren die Häuser hintereinander gebaut, bei denen sich mehrere Familien den Innenhof teilten. Der Michelberger-Eial war Schuldiener in der Knabenschule, so dass seine Mutter und deren Schwestern immer wieder bei gewissen Diensten mithalfen. Der Pfund-Eial war seinerzeit Kleinrichter und verkündete in den Gassen die Neuigkeiten. Eine besonders sch ne Arbeit war es für Stephan, wenn er mit anderen Schülern an Feiertagen die Instrumente für die Orchestermesse von der Knabenschule in die angrenzende Kirche tragen durfte. Oft war sein Lieblingsplatz beim Gottesdienst auf der Empore, wo er die musikalischen Beiträge besonders gut mitverfolgen konnte. Schon als junger Bub interessierte ihn die kirchliche Musik, aber auch das Wissen aus Büchern und Zeitungen. Diese gab es nicht im Überfluss, aber bot sich eine Gelegenheit, hatte Stephan ein Buch in der Hand und seine Nase zum Lesen darin. Robinson Crusoe in Deutsch und in Ungarisch wurde verschlungen, auch hat er aus Karton Flugzeuge konstruiert, um sie vom Kalvarien- oder Steinberg fliegen zu lassen. Gerne war er mit Bleistift und Papier zu Fuß mit seinem Freund in den Ferien unterwegs, um in anderen Gemeinden zu fragen, wie man dort Dinge im Dialekt zu sprechen pflegte. Früh erkannte man seine schulische Begabung und ermöglichte ihm einen Schulplatz im Jakob-Bleyer-Gymnasium in Budapest, das er bis Ende 1944 besuchen konnte. [...]
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