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Personalien

Ein Leben im Dienst der ungarndeutschen Volksgruppe

Géza Hambuch ist im Februar gestorben
Ein Leben im Dienst der ungarndeutschen Volksgruppe
Géza Hambuch
Foto: Archiv: Ferry Seidl
Im Alter von 83 Jahren ist Géza Hambuch am 19. Februar in Gunaras gestorben. Geprägt wurde sein Leben und Wirken durch die ungarndeutsche Bauernfamilie in Mutsching (Mucsi) in der Tolnau, wo er 1931 geboren wurde und in die Grundschule gegangen ist. In Budapest besuchte er das Gymnasium und studierte nach der Matura (1952) an der Eötvös-Loránd-Universität zu Budapest Deutsch und Ungarisch. 1956 erwarb er sein Diplom als Gymnasiallehrer.

Ein Jahr unterrichtete er an einem Gymnasium in Fünfkirchen (Pécs). Gleichzeitig gestaltete er die am 31. Dezember 1956 gestartete deutschsprachige Radiosendung aus dem Funkhaus Fünfkirchen mit. 1957 zog er nach Budapest und wurde Mitarbeiter, Chefredakteur (1963 bis 1965), dann Ressortleiter der Neuen Zeitung, des Wochenblattes der Ungarndeutschen, wo er 14 Jahre lang tätig war. Für die Redaktion lieferten damals in der ersten Hälfte der 1960er Jahre bekannte Germanisten wie Claus Jürgen Hutterer, Karl Mollay und Zoltán Paulinyi Beiträge. Wegen der geplanten Veröffentlichung eines kritischen Artikels in Bezug auf Probleme des Deutschunterrichts in der Gemeinde Totwaschon (Tótvázsony) wurde gegen ihn ein Disziplinverfahren eingeleitet. Seine Strafe war sieben Jahre Ausreiseverbot, und er wurde als Chefredakteur abgesetzt.

Géza Hambuch moderierte von Anfang an die Radiosendung »Gruß und Kuss«, die beliebte deutschsprachige Sendung von Radio Budapest. Mit dem Mikrofon in der Hand besuchte er an den Wochenenden praktisch alle ungarndeutschen Siedlungen und befragte die Leute vor Ort über ihre Sorgen und Freuden, was ihn unter den Ungarndeutschen zu den bekanntesten Akteuren machte. Géza Hambuch arbeitete über vierzig Jahre lang im Verband der Ungarndeutschen mit, war ehrenamtlicher Vizepräsident, hauptamtlicher Generalsekretär und geschäftsführender Vorsitzender.

1994 regte er im XIII. Bezirk der Hauptstadt die Gründung einer deutschen Selbstverwaltung an. Den Posten als deren Vorsitzender bekleidete er bis 2010. Er war Mitglied der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen seit ihrer Gründung im Jahre 1995 bis 2010. Er war aktives Mitglied der Jakob-Bleyer-Gemeinschaft und redigierte die Vereinszeitung Sonntagsblatt.

Für seine Verdienste wurde er u. a. mit dem Lenau-Preis, dem Preis für »Das Deutschtum im Komitat Tolnau« und mit der Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum (2012) ausgezeichnet.

Géza Hambuch wurde am 27. Februar in seinem Heimatdorf Mutsching unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Während der deutschen Messe am 2. März um 8.15 Uhr in der Kirche von Schaumar (Solymár) wurde für den Verstorbenen gebetet.
(aus: Neue Zeitung)
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