Unsere Post - Personalien der archivierten Ausgabe 1/2012 von Unsere Post

Der Backnanger Unternehmer Peter Kähny ist tot. Er starb am 17. November. Der 1943 geborene Mechanikermeister gründete 1969 in Hohnweiler seine eigene Firma für Feinmaschinenbau zur Herstellung von Sondermaschinen für Sortier- und Zuführeinrichtungen. Als Tüftler und Schaffer wurde dieser Betrieb schnell erfolgreich. Er führte sie mit Pioniergeist und Fleiß und so wurde mit viel Einsatz und wenig Freizeit aus der Kellerwerkstatt ein beachtliches mittelständisches Unternehmen. Schnell entwickelte Peter Kähny ein Gespür für die Bedürfnisse der Maschinenbranche und den Markt. So konnte er mit seinen Produkten einen guten Ruf aufbauen. 1979 zog die Firma nach Backnang-Steinbach um. Sein unternehmerischer Weitblick und sein positives Denken waren immer das Vorbild in der Firma. Ein wichtiger Schritt war die Entwicklung spezieller Löttechnik. 1982 wurde die erste vollautomatische Lötmaschine für die Herstellung hartmetallbestückter Kreissägeblätter patentiert. Dieser Produktbereich wurde 1987 durch eine vollautomatische Sandstrahlmaschine für die Kreissägeblattindustrie erweitert. 1989 wurden ein neues Bürogebäude errichtet und die Montagehallen erweitert. Schon bald nach der Wende entstand 1991 ein Zweigbetrieb in Reichenbach im Vogtland. Mit seinen rund hundert Mitarbeitern gehört das Unternehmen, das seit 2003 von Tochter Heike Kähny geführt wird, zu den führenden Herstellern von Sondermaschinen. Zu den neuesten Entwicklungen gehört eine vollautomatische Lötmaschine für Mikrobohrer.

Durch seine in Almasch (Bácsalmás) geborene Ehefrau Maria fand er auch schnell Kontakt nach Ungarn. Zur wirtschaftlichen Belebung des Orts wollte auch er etwas beitragen. Vor zwanzig Jahre eröffnete er in der Backnanger Partnerstadt Bácsalmás einen Zweigbetrieb. Aus dem anfänglich waghalsigen Unternehmen entwickelte sich im Laufe der Jahre schnell das wichtigste Unternehmen des Orts. Um den personellen Firmennachwuchs zu gewährleisten, engagierte man sich schnell für den Ausbau der Gewerbeschule. Hintergrund ist die Herkunft seiner Frau Maria aus Almasch. Noch im Herbst konnte er in Almasch am zwanzigjährigen Firmenjubiläum teilnehmen. Schwer angeschlagen kam er unmittelbar darauf auf die Intensivstation im Krankenhaus in Baja, wo er dann auch starb.

Bei der Feier zum fünfzehnjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft in Bácsalmás wurde Peter Kähny im Jahr 2003 zum Ehrenbürger ernannt. Bürgermeister Endre Zalántai überreichte ihm damals die Urkunde. In der Laudatio wurden Kähny und seine Frau besonders dafür gelobt, dass er und seine Frau als erste Investoren von auswärts einen Betrieb gründeten. Darüber hinaus unterstützte das Ehepaar die Stadt Bácsalmás auch in vielen anderen Dingen. Dazu gehören etwa der Ausbau der Berufsschule, für die sie Maschinen stifteten, die Unterstützung für Sportverein und katholische Kirchengemeinde oder die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt. So war Peter Kähny in Almasch immer ein gern gesehener Gast. Durch die Erhaltung des sog. Jagdhauses war in Almasch auch für Delegationen und Gruppen aus Backnang immer ein schönes Quartier vorhanden. [...]

Klaus Loderer



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Peter Kähny †