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Kultur

Damit Vergangenheit Zukunft hat

Tagung über die Erhaltung des baulichen Erbes der Deutschen in Südosteuropa
Damit Vergangenheit Zukunft hat
Eröffnung eines Informationscontainers der GTZ zur denkmalgerechten Gebäudesanierung auf dem Domplatz in Temeswar (Timisoara)
Temeswar (Timisoara) – Teilweise gar nicht gut steht es um die Erhaltung des baulichen Erbes der Donauschwaben. Durch Vertreibung und Aussiedlung verloren unzählige Gemeinden in Südosteuropa ihre Bevölkerung. Inzwischen besteht die Situation, dass die heute in den Gemeinden ansässige Bevölkerung mit dem baulichen Erbe des Ortes oft nicht viel anzufangen weiß. Zahlreiche Kirchenbauten sind so gefährdet, weil sie nicht mehr genutzt werden und die Erhaltungsmöglichkeit fraglich ist. Während die Kirchenburgen in Siegenbürgen durch ihren Status als Weltkulturerbe inzwischen in das Blickfeld der Öffentlichkeit geraten sind, fristen viele katholische Kirchen im Banat ein ebenso kümmerliches Dasein wie viele evangelische Kirchen in der Schwäbischen Türkei.

Mit diesen Problemen befasste sich unlängst eine von der Kulturreferentin für Südosteuropa veranstaltete internationale Tagung in Temeswar (Timisoara, Temesvár) in Rumänien, an der Fachleute aus Rumänien, Ungarn und Deutschland teilnahmen. Kulturreferentin Dr. Swantje Volkmann warf in ihrer Einführung einige dringende Probleme auf. Einen Schwerpunkt der Tagung bildete die Frage der Erhaltung kirchlicher Bauten in den ehemals deutschen Gemeinden. Generalvikar Zsolt Szilvágyi stellte die Diözese Temeswar und ihre Geschichte vor. Auf die Situation der Kirchengebäude im Banat und ihre Sanierung ging Gerlinde Frei ein. Michael Engel stellte das Dächerprogramm der Leitstelle Kirchenburgen in Hermannstadt vor, bei dem mit einfachen Mitteln eine notwendige Grundsicherung der Kirchenburgen erreicht werden soll. Das wurde als wirkungsvolles Konzept angesehen, das auch auf andere Regionen übertragen werden könnte. Auf die Probleme der Erhaltung der Kirchengebäude im Banater Bergland ging Pfarrer Virgil Fecheta aus Oravita ein. Entstehung und Erhaltungsprobleme der evangelischen Kirchen in der Schwäbischen Türkei zeigte Dr. János Krähling vom Lehrstuhl für Baugeschichte der Technischen Universität Budapest auf. Denkmalpflegerische Erhaltungsansätze und Konzepte für Umnutzungen von Kirchenbauten brachte Klaus J. Loderer von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen in die Diskussion ein. Wie sich Heimatortsgemeinschaften für die Erhaltung ihrer »Heimatkirche« einsetzen, zeigte Peter Krier am Beispiel der Kirche in Billed.

Aufbau und Struktur der Denkmalpflege in Rumänien vermittelten der stellvertretende Direktor des rumänischen Denkmalamts, Josef Kovacs, und Prof. Sergiu Nistor von der Ion-Mincu-Universität für Architektur in Bukarest vor. Martin Rill vom Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm stellte die Bestandsaufnahme des Kulturerbes in Siebenbürgen vor, die sich an die deutsche Denkmalstopographie anlehnt. Ein geplantes Projekt zur Erforschung von Baubestand und Siedlungsstruktur im Banat war das Thema von Waltraud Eberle. Matthias Beckh vom Lehrstuhl für Tragwerkslehre der Technischen Universität München zeigte, wie Bauaufnahmen und Schadensanalysen mit Studierenden durchgeführt werden könnten.

Auch die Erhaltung profaner Baudenkmäler wurde behandelt. Anna Dobosy-Antal vom Staatsamt für Kulturerbe in Budapest stellte ihre Forschungsergebnisse über Fachwerkbauten in der Schwäbischen Türkei vor. Mit der Stadtsanierung von Hermannstadt befasste sich Ioana Urdea. Jochen Gauly ging auf die Arbeit der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) in Temeswar ein, die dort ein Beratungszentrum für Stadtsanierung unterhält. Mit dem Erhalt des Siedlungsbilds im Banat befasste sich der Architekt Rudolf Gräf.

Umrahmt wurde die Tagung von einer Ausstellung mit Fotos von Peter Jacobi. Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkursion in das Umland, bei der verschiedene Orte auf der Heide besucht wurden. Dabei stand natürlich die jeweilige Dorfkirche im Vordergrund und gab Anlass zu angeregten Diskussionen unter den Experten. In Hatzfeld (Jimbolia) wurden das Museum des Malers Stefan Jäger und das Pressemuseum besichtigt. Die Billeder Kirche ist ein Beispiel für die mögliche Komplettrestaurierung. Die Expeditionsteilnehmer unternahmen noch einen Streifzug in die Welt des Dichters Nikolaus Lenau im betreffenden Museum in Lenauheim. Auf der Rückfahrt wurden noch Bogarosch (Bulgarus) und Alexan-derhausen (Sandra) besichtigt.
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