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GESCHICHTE & ZEITZEUGEN
FLUCHT ÜBER DIE DONAU – VOR 80 JAHREN VERLIESSEN FAMILIEN AUS PLANKENHAUSEN IHRE HEIMAT

Erinnerungen an die Flucht und das Schicksal der Plankenhausener Familien – eine Spurensuche von Johann Geigl

Erinnerungen an die Flucht und das Schicksal der Plankenhausener Familien – eine Spurensuche von Johann Geigl
Gedenktafel auf dem Bahnhof Lébény; ist immer mit Kränzen geschmückt
Vor 80 Jahren, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, flüchteten die ersten Familien aus Győrsövényház/Plankenhausen über den Donauhafen Dunaremete per Frachtschiff nach Deutschland. Die bisher ermittelte Personenzahl beläuft sich auf ca. 60. Darunter waren die Familien Szehner und Knöbl. Sie fuhren die mehr als 20 Kilometer mit einem von Ochsen gezogenen Wagen die Strecke dorthin. Auf dem Wagen lag das Gepäck, und Maria Szehner saß mit ihren erst im Januar geborenen Zwillingen, Helene und Elisabeth, ebenfalls auf dem Wagen. Die anderen Familienmitglieder liefen hinterher. Das waren Stefan und Theresia Knöbl (geb. Geigl) mit den 7 Kindern Stefan, Josef, Aurelia, Maria, Alois, Hans und Wilhelm sowie Stefan Szehner mit den Töchtern Frieda, Theresia und Anni. Weitere Familien von dieser Flucht sind bekannt. Hier sind die Namen: Laurenz Höck mit Frau Johanna, Tochter Helene und Enkelin Anna Leiner, Familie Franz Varga, Laurenz und Maria Leimpek, Familie Göltl und Familie Stefan und Leni Rammer. Im Hafen lagen mehrere Frachtschiffe, unmotorisiert, die aneinander getaut waren und von einem „Schlepper“ gezogen wurden. Die abenteuerliche Reise begann flussaufwärts Richtung Passau. Wegen diverser Luftangriffe im Umfeld mussten mehrfach kleine Häfen aufgesucht werden. Der geplante Zielhafen Straubing wurde zwar erreicht, aber heftige Luftangriffe verhinderten den Landgang. So drehte der gesamte „Convoi“, und man fuhr zurück bis zur Stadtgrenze Passau. Dort wurden die Flüchtlinge in einem großen Bauernhof in einer riesigen Scheune im Ortsteil Schalding untergebracht. Es waren dort bereits viele Flüchtlinge aus anderen osteuropäischen Staaten.

Von unseren Landsleuten wurde die Zahl mehrerer Hundert genannt, also ein Flüchtlingslager. Die Ansiedlung erfolgte im Umland bei örtlichen Bauern.

Dunaremete hat keinen Hafen mehr. Die ehemalige Stelle weist lediglich eine Zufahrt für eine Fähre auf. Die Fähre wurde am 4. Mai 1933 in Betrieb genommen, aber nach Kriegsende wieder eingestellt. Eine Neueröffnung fand im Frühjahr 2013 statt und verkehrte zwischen Dunaremete und dem Ort Bős in der Slowakei. Der Betrieb wurde nach 5 Jahren wieder eingestellt, unrentabel. Der Wasserweg beträgt 4 Kilometer, Dauer 20 Minuten, Landweg 70 Kilometer. Die Kosten von 940 Millionen Forint für den Bau wurden zu 80 % aus EU-Geldern bezahlt. Ein weiteres Projekt, der Bau eines riesigen Kraftwerks in der Mitte der Donau, scheiterte am länderübergreifenden Protest der Bürger in beiden Ländern. Eine Schüttinsel hatte das Energieunternehmen bereits erbaut. Heute wird das Hafengelände für Wassersportzwecke genutzt; ein Gebäude für Bootsverleih ab Frühjahr 2025, Kanus und SUP sowie ein Kiosk sind an Wochenenden geöffnet. In einem kleinen Seitenarm der Donau ist eine „Wildwasserstrecke“ eingerichtet. 
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