archivierte Ausgabe 3-4/2020 |
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Die Schriftleitung |
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Zum Feierabend |
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Ostern, Christi Himmelfahrt und eine Pilgerreise nach Heiligenkreuz (Péliföldszentkereszt) |
Erinnerungen aus Wudigeß (Budakeszi |
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Wegweiser zum Wallfahrtsort
Foto: Maria Bresch |
Für die Erinnerungen aus Budakeszi möchte ich weitere Geschichten aus dem Buch von Maria Bresch »Einblick in tiefverwurzelte Traditionen« vorstellen. »Und teis woa stoag schei« (Und das war sehr schön) ist Rizi Leitspruch.
Gustav Esterle
Ostern
Neben Weihnachten zählt Ostern zu den schönsten Feiertagen. Wie bei allen religiösen Festtagen gab es auch das österliche Brauchtum. Ostern war so feierlich, wie es in einem ländlichen Dorf nur sein konnte.
Ab dem Gründonnerstag näherte man sich der eigentlichen Passion Christi, ab jetzt verstummte die Orgel, und es schwiegen die Glocken.
Von den Glocken sprach der Volksmund davon, daß sie nach Rom fliegen, um dort aufs Neue vom Papst gesegnet zu werden. Als Ersatz wurden Ratschen benutzt. Die weithin hallenden hölzernen Ratschen wurden in der Karwoche im Kirchturm von Ministranten gedreht. In der Kirche wurde der Altarschmuck reduziert und der Altar mit schwarzem Tuch verhängt. Das Grab Christi wurde errichtet. Es war geschmückt mit vielen Blumen in allen Farben, welche die Frauen den Winter durch pflegten. Der Höhepunkt der Karwoche war der Karfreitag. Als Zeichen der Trauer legten die Leute dunkle Kleider an. Es galt strengstes Fasten, und wir durften uns nicht sättigen. Der Herd zum Kochen blieb kalt. Es gab nur einen Salat für uns, der aus gekochten weißen Bohnenkernen, den Fisujn, bestand.
Am Nachmittag zogen die gläubigen Einwohner zusammen mit dem Herrn Pfarrer zu dem landschaftlich so schön gelegenen Kalvarienberg hinauf, wo eine Kapelle und die vierzehn Stationen standen. Das Innere der Stationen zeigte in Bildern den Leidensweg Christi. Bei jeder Station wurde angehalten und viel gebetet. In der Kapelle ging die Andacht weiter. Auch in der Kapelle wurde ein heiliges Grab mit dem Corpus Christi aufgebaut. Hier in der Kapelle und in der Kirche am Heiligen Grab wurde Tag und Nacht Wache gehalten und gebetet bis zur Auferstehung. Der Besuch am Grab war gleichzeitig eine Bußtat.
Die Glocken sind am Karsamstag morgen mit großem Geläut »wieder angekommen.« Die Kinder rannten in den Garten und haben die Bäume geschüttelt. Nach alter Meinung sollte dadurch eine gute Ernte erzielt werden. Sie haben zartes Frühlingsgras für das Osternest gesammelt, damit der Osterhase auch etwas reinlegen konnte.
Am Abend versammelten sich die Leute vor der Kirche, um die Auferstehung Christi zu feiern. Gemeinsam mit allen Dorfbewohnern begann eine lange, feierliche Prozession und in den Hallelujagesang fiel das Orgelspiel und das Glockengeläut ein.
Im Osterbrauchtum stand am Sonntagmorgen das Wünschen an. Die Knaben und Burschen wünschten vor allem den jungen Mädchen Gesundheit. Ihr Sprüchlein hieß: »Bleibt frisch und g’sund.« Dabei spritzten sie den Inhalt aus einem Parfümfläschchen auf sie. Es kam schon vor, dass sie von dem vielen Anspritzen nur noch Wasser in den Fläschchen hatten.
Im Volksglauben spielte das Osterwasser, wie das Weihwasser, eine besondere Rolle. Vom Osterwasser versprach man sich Wunder und dachte, es mache den Menschen schön, und er bleibe von Krankheiten verschont.
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