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»Das war eine visionäre Weichenstellung«

50 Jahre Patenschaft der Stadt Gerlingen über die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn
»Das war eine visionäre Weichenstellung«
Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Gerlingen: Bürgermeister Georg Brenner, Joschi Ament, Minister Guido Wolf, Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel
Als visionäre Weichenstellung lobte Minister Guido Wolf die Entscheidung der Stadt Gerlingen, die Patenschaft über die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn zu übernehmen. Mit einem Festakt feierte die Stadt Gerlingen am 21. September 2019 in der Stadthalle die Übernahme der Patenschaft über die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn vor 50 Jahren. Damals hatte Bürgermeister Wilhelm Eberhard die Patenschaftsurkunde unterzeichnet. Sein Nachfolger Albrecht Sellner führte die Patenschaft engagiert weiter. Sein Nachnachfolger Georg Brenner konnte nun mit den Patenkindern feiern.

Schnell hatte sich Gerlingen als ein wichtiges Zentrum der Ungarndeutschen etabliert. Der Bundesschwabenball zog aus Ludwigsburg nach Gerlingen um, die Kulturtagung trug zur Erforschung der ungarndeutschen Geschichte und zur Aktualisierung der Themen bei. Eine ungarndeutsche Sammlung entstand im Stadtmuseum. Zu den Herkunftsorten der Heimatvertriebenen in Ungarn wurden durch die Heimatvertriebenen Beziehungen aufgenommen. Mit der Städtepartnerschaft mit Tata erhielten diese einen neuen Impuls. Und nicht zuletzt fanden in Gerlingen wichtige gesellschaftliche Ereignisse der deutsch-ungarischen Beziehungen statt.

1969 waren die Ungarndeutschen zwar schon einige Jahre in Gerlingen, doch die Älteren fielen noch immer auf. »Die Frauen mit ihren dunklen Kittelschürzen und schwarzen Kopftüchern sind damals im Ortsbild aufgefallen«, weiß Bürgermeister Georg Brenner aus Erzählungen. Das sei zunächst ein bisschen fremd und gewöhnungsbedürftig gewesen. Aber auch wegen der schwäbischen Mentalität seien die Ungarndeutschen schnell integriert gewesen. Sie hätten sich eingebracht in das gesellschaftliche und kommunalpolitische Leben – etwa mit dem Bau der katholischen Kirche. Die jährlichen Bundesschwabenbälle mit Trachtenschau, Tänzen und Musik seien kulturelle Höhepunkte, die aus dem Jahresverlauf nicht wegzudenken seien.

Bei allen Turbulenzen sind die Beziehungen zwischen Deutschen und Ungarn nach Ansicht des baden-württembergischen Ministers Guido Wolf immer bedeutungsvoll gewesen. In Gerlingen sei schon vor einem halben Jahrhundert erkannt worden, wie wichtig Beziehungen von Mensch zu Mensch über Grenzen hinweg sind. »Das war eine visionäre Weichenstellung«, sagte der Minister beim Festakt für 50 Jahre Patenschaft mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn.

Der Bundes- und Landesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Joschi Ament, forderte: »Lassen Sie uns weiter Brücken für Menschlichkeit, Frieden und Freiheit in einem vereinten Europa bauen.« Vor 50 Jahren hätten es die Vorgänger verstanden, wie wichtig es sei, möglichst viele Zeugnisse und Erkenntnisse über das Leben und Wirken der Ahnen in Ungarn bis hin zum Schicksal der Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges für die Nachwelt zu erhalten. So habe die Stadt Gerlingen ihre Verantwortung den heimatvertriebenen Menschen gegenüber mit der Patenschaft über die Landsmannschaft wahrgenommen. »Ich hoffe, dass es uns gelingt, auch die nachfolgenden Generationen der Ungarndeutschen zum Erhalt unseres gesamten kulturellen Erbes zu motivieren,« wies Ament in die Zukunft.
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