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»Heimat muss man im Herzen tragen«

Festlicher 64. Bundesschwabenball in der Stadthalle in Gerlingen
»Heimat muss man im Herzen tragen«
Bernd Fabritius trägt sich ins goldene Buch der Stadt Gerlingen ein. Dahinter stehen Emmerich Ritter, József Michl, Joschi Ament, János Berényi und Georg Brenner
Foto: Alexander Schmid
Festlichstes und größtes Ereignis der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn ist immer der Bundesschwabenball. Am 6. April veranstaltete die Landsmannschaft zusammen mit der Stadt Gerlingen in der Gerlinger Stadthalle den 64. Bundesschwabenball. Bürgermeister Georg Brenner konnte wie immer zahlreiche Gäste in der Gerlinger Stadthalle begrüßen. Unter den Ehrengästen waren der ungarische Generalkonsul in Stuttgart János Berényi, der Abgeordnete der Ungarndeutschen im ungarischen Parlament Emmerich Ritter, der Bürgermeister der Partnerstadt Tata József Michl, der Vizepräsident des europäischen Parlaments Rainer Wieland und der Präsident des Weltdachverbands der Donauschwaben Stefan Ihas. Der Ball stehe unter anderem im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Patenschaft der Stadt Gerlingen über die LDU, so Brenner. Gerlingen habe die Patenschaft 1969 aus Dankbarkeit für Menschen aus Ungarn übernommen, die zu einer positiven Entwicklung Gerlingens nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen haben. »Mit der Patenschaft wollte die Stadt Gerlingen auch dazu beitragen, dass die Tradition, Kultur und Geschichte der Ungarndeutschen präsent bleibt.« Brenner freute sich auch über die neue Festschrift.

Ehrengast des 64. Bundesschwabenballs war Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Präsident des Bundes der Vertriebenen, der am Anfang seiner Rede die Grüße von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Horst Seehofer überbrachte. Den Bundesschwabenball könne man als Institution bezeichnen, so Fabritius. Er freue sich, bei diesem Ball dabei sein zu dürfen. Die Ungarndeutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kamen, hätten sich hier schnell eingelebt und sich eingebracht. Gerlingen sei dafür ein gutes Beispiel. Gerlingen sei Patenstadt der LDU und Partnerstadt von Tata. Die Stadt sei im Grunde nach die größte ungarndeutsche Stadt außerhalb Ungarns, so der Festredner. Die Ungarndeutschen würden ihre Traditon und Kultur mit viel Elan und Faszination pflegen. Dass dies möglich sei, daran habe Gerlingen einen großen Anteil. Er hoffe, dass der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Bürgermeister Brenner, der Ende 2019 aus dem Amt scheide, auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Ungarndeutschen haben werde.

Für nationale Minderheiten seien Identität, Heimat und Anerkennung sehr wichtig. Heimat müsse man im Herzen tragen und gestalten, und Heimat brauche ein Bekenntnis. Dass die Ungarndeutschen dieses Bekenntnis für ihre alte und neue Heimat im Herzen tragen, stimme ihn zuversichtlich. Dass Minderheiten wie in Ungarn geschätzt und unterstützt werden, sei nicht selbstverständlich. Man dürfe auch nie vergessen, dass Ungarn das erste Land war, das sich für die Vertreibung entschuldigt hat. Ungarn sei auch das Land, das seine deutsche Minderheit am besten fördert. Die deutschen Minderheiten dürften sich auch zukünftig auf die Unterstützung der Regierung sicher sein, versicherte Fabritius.

»Viele Menschen haben heute Sorgen und Ängste«, so Fabritius weiter. Die Politik müsse den Menschen Lösungen anbieten und dafür sorgen, dass sie ernst genommen werden. Er selbst werde immer Anwalt und Ansprechpartner der Minderheiten sein und konstruktiver Verfechter der gemeinsamen Anliegen. »Möge uns die Faszination noch viele Jahre verbinden«, so Fabritius abschließend.

Es bewege ihn immer wieder, wenn die Hymne der Ungarndeutschen erklinge und dies umrahmt von so vielen Trachtenträgern, stellte der LDU-Bundesvorsitzende Joschi Ament fest. Auf der Bühne stehe hier zwischenzeitlich die fünfte Generation der Ungarndeutschen in Deutschland. Das bedeute gelebte Traditions- und Brauchtumspflege. Ehrengast Fabritius habe im Januar die Gelegenheit gehabt, sich in Budapest einen Eindruck von der Gemeinschaft der in Ungarn verbliebenen Landsleute zu machen. »Ich denke, es ist unseren Freunden in Ungarn gelungen, den Funken der Begeisterung in unseren Ungarndeutschen Herzen auch in Ihrem Herzen zu entzünden. Nehmen Sie am Ende unseres heutigen Schwabenballes bitte ebenfalls solche positive Impressionen mit.« In dem Zusammenhang setzte Ament ein Zitat der Landesvorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Ungarn, Olivia Schubert, fort: »Unser Zusammenhalt gibt uns Hoffnung und Zuversicht zugleich, auch zukünftig für unsere gemeinsame Sache zu arbeiten.«

Der Bundesschwabenball sei immer auch Gelegenheit, die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen, so Ament weiter. Traurig sei, dass Otto Heinek, eine Persönlichkeit, die die Geschichte und Geschicke der in Ungarn verbliebenen Ungarndeutschen seit der politischen Wende in Osteuropa mitgeprägt und mitgestaltet hatte, im vergangenen Jahr gestorben sei. Die Ungarndeutschen hätten Heinek viel zu verdanken.

Ament wies außerdem darauf hin, dass die LDU in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr den Generationenwechsel an der Spitze vorangetrieben habe. Sie bestehe nun fast ausschließlich aus Mitgliedern, die der Bekenntnisgeneration angehören. In einem Zeitalter, in dem so mancher vergesse, woher die LDU komme und für was sie sich eigentlich einsetze, sei das mehr als bemerkenswert. Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft werde es bleiben, »unser gesamtes kulturelles Erbe mit starken Partnern wie der Patenstadt Gerlingen in die nächste Generation zu transferieren.«
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