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Zum Feierabend

Wiedereinweihung des Denkmals »Der gute Hirte« in Györsövényház

Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die Flucht und Vertreibung der deutschstämmigen Familien aus Györsövényház (Plankenhausen) und Lébény (Leyden)
Wiedereinweihung des Denkmals »Der gute Hirte« in Györsövényház
Johann Geigl und Tibor Horváth an der Gedenktafel
Foto: Johann Geigl
Die Interessengemeinschaft der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge aus dem Kreis Limburg-Weilburg sowie dem Raum Mosbach wollen damit die Verbindung zur »alten Heimat« vertiefen und die Bindungen stärken. Bei der letztjährigen Reise wurde nach mehr als 70 Jahren ein wesentlicher Grundstein dafür gelegt. Viele Reiseteilnehmer entdeckten neue, wenn auch teils weitläufige, Verwandte. Inzwischen ist das Gefühl einer großen Familie entstanden. Nun führte vom 22. bis 26. Juni wieder eine Reise nach Ungarn.

In der Halle des Bahnhofs von Lébény-Mosonszentmiklós enthüllte Johann Geigl (Sprecher der Interessengemeinschaft) mit Tibor Horváth, Vorsitzender der Deutschen Selbstverwaltung Lébény die Gedenktafel. Sie wurde von der Interessengemeinschaft gestiftet. Die Anzahl der Personen, die Daten und Ankunftsorte der Transporte von diesem Schicksalsbahnhof sind darauf zu lesen. Johann Geigl erinnerte in seiner Rede nochmals an den Abtransport der Heimatvertriebenen aus Györsövényház und Lébény am 26. Mai 1946 nach Deutschland. Es war ein ganzer Zug, 521 Personen aus Györsövényház und 60 Personen aus Lébény. In Viehwaggons mit 30 Personen pro Waggon und 30 kg Gepäck reisten sie ohne ein Ziel zu wissen ab. Ein Metalleimer, pro Waggon, diente als Toilette. Selbst Gerüchte, der Transport gehe in ein Konzentrationslager, machten die Runde. Ein glückliches Ende nahm der Transport dann doch in Weilburg. Von dort erfolgte die Verteilung auf das Kreisgebiet Limburg-Weilburg, der neuen Heimat.

Bereits am 9. Februar 1945 verließen mehr als 100 ungarndeutsche Personen den Heimatort Györsövényház aus Angst vor der herannahenden Roten Armee. Organisiert hatte diesen Transport die örtliche Kommandantur der Wehrmacht in Györsövényház. Das Ziel war die Gemeinde Pettenbach in Österreich (nahe Linz). Es war nur als Zwischenaufenthalt geplant. Nach Kriegsende sollten diese Flüchtlinge wieder in die Heimat zurückehren.

Bügermeister von Györsövényház, Imre Hokstok, hob in seiner Rede hervor, dass nun nach mehr als 70 Jahren durch den letztjährigen Besuch, eine innige Verbindung zwischen den Vertriebenen und Flüchtlingen mit der »alten Heimat« entstanden ist. Ein Resultat davon ist diese Gedenktafel.

Von der ungarischen Eisenbahngesellschaft, sie hatte die Genehmigung zum Anbringen des Schildes erteilt, war Németh Szaboles gekommen. Er ist Stationsvorsteher von Masonmagyaróvár und für diesen Bahnhof zuständig. Mehrere Vorstandsmitglieder der deutschen Selbstverwaltung von Lébény, Annamaria Göltl von der deutschen Selbstverwaltung in Györsövényház und Gábor Hancz vom Verein Györsövényház waren als Ehrengäste gekommen.

Die Einweihung selbst nahmen der katholische Pfarrer Tibor Gögh ( für Lébény und Györsövényház zuständig ) und der evangelisch-lutheranische Pfarrer Ferenc Kohary, Lébény vor.

Nach dem Besuch mit Vortrag in der katholischen Basilika in Lébény und dem Besuch der evangelisch-lutheranische Kirche in Lébény war der offizielle Teil beendet. Pfarrer Ferenc Kohary, seine Frau stammt aus Györsövényház, hat eine 93 jährige Tante in Merenberg-Allendorf (Heimatvertriebene). Seine Frau ist mit den Nachkommen von Maria Göltl, der Mitstifterin des »Guten Hirten« verwandt. Vier Nachkommen, namens Höck oder geborene Höck, fanden hier noch unbekannte Verwandte in der Pfarrersfamilie.

Am Nachmittag des 23. Juni traf die Reisegruppe am Dorfgemeinschaftshaus in Györsövényház ein. Im Gepäck hatten sie ca. 600 Kinder- und Jugendbücher für die staatliche Schule in Györsövényház. Annamaria Göltl von der deutschen Selbstverwaltung hatte nach unserem leztztjährigen Besuch den Wunsch geäußert uns bei der Einrichtung einer Deutschen Bibliothek für diese Schule zu unterstützen. Johann Geigl hat die Sammlung dieser Bücher organisiert und zusammen mit Monika Strzalka durchgeführt. Es sind auch deutsche Kinder-Liederbücher dabei und Spielesammlungen, andere Spiele somit ist das Spektrum Kindergarten bis Jugendliche abgedeckt. Jan Ryba, Mitglied der Mosbacher Gruppe, hat zusätzlich noch drei Laptops gestiftet. Diese stammen aus seinem Praxisbetrieb und sind in einem sehr guten Zustand. Sie sind sofort einsatzbereit, keine Daten auf den Festplatten und für diese Spende wurden die Akkus durch neue ersetzt. Im Namen der Interessengruppe übergab Johann Geigl einen Geldbetrag in Höhe von 400 Euro zur Beschaffung von Bücherregalen. Nach der Übergabe erfreute eine Gruppe der Schüler mit ihren Lehrerinnen, trotz Ferienzeit in Ungarn, die Spender mit deutschen Lied- und Versvorträgen, darunter Wortspielereien auf sehr hohem Niveau. Den Abschluss bildete ein Luftballon-Weitflug-Wettbewerb. [...]
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