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Titelthema

Ein schier unendlicher Zug ungarndeutscher Trachten

60. Bundesschwabenball der Deutschen aus Ungarn in Gerlingen
Ein schier unendlicher Zug ungarndeutscher Trachten
Die Trachtengruppe des Heimatvereins Wudersch (Budaörs) präsentierte sich beim 60. Bundesschwabenball stolz mit Nachwuchs.
Foto: kjl
Mit einem schier unendlichen Zug an Trachten begann in Gerlingen am 18. April der von der Stadt Gerlingen und der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn veranstaltete 60. Bundesschwabenball. Das Publikum war beeindruckt. Viele Wiederholungen des Prinz-Eugen-Marschs musste die Ungarndeutsche Heimatblaskapelle Backnang spielen, bis der Zug sich durch die Stadthalle bis zur Bühne geschlängelt hatte.

Zum Jubiläumsschwabenball begrüßte der Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner die Gäste und Ehrengäste im vollbesetzten Saal. Brenner kündigte gleich an, dass auch der nächste Bundesschwabenball ein Jubiläum biete. Dieser sei der 40. Schwabenball in Gerlingen. Die Tradition des Bundesschwabenballs gehe aber schon in das Jahr 1952 zurück, als am 10. Februar der erste Schwabenball in Ludwigsburg stattgefunden habe. Der Bundesschwabenball sei angelegt, mit seinen Symbolen und Traditionen die Erinnerung an die alte ungarische Heimat zu wahren und so die Kultur der Ungarndeutschen nicht untergehen zu lassen. Da sich die Erlebnisgeneration dezimiere gelte es nun, den Bundesschwabenball in die Zukunft zu führen. Brenner freute sich, dass auch aus der Partnerstadt Tata in Ungarn eine Delegation gekommen ist.

Auch der baden-württemberigsche LDU-Landesvorsitzende Rudolf Fath ging auf die Geschichte der Schwabenbälle ein. Er berichtete vom ersten Schwabenball in Budapest vor 90 Jahren. In der Presse sei anschließend zu lesen gewesen: »Alle Teilnehmer umschlang ein starkes, gemeinsames Band, das Bewusstsein, dass wir zusammengehören, Zweig und Ast, Blatt und Blüte ein und desselben Baumes.« Diese Idylle sei aber wenige Jahre später zerbrochen worden.

LDU-Bundesvorsitzender Klaus J. Loderer gab sich überwältigt von der großen Schar an Trachten, die in einer schon lange nicht mehr gesehenen Größenordnung die Bühne und den vorderen Teil der Stadthalle bevölkerten. Er dankte den Teilnehmern, dass sie die Mühe auf sich genommen hatten, die Trachten wieder einmal anzulegen. Loderer ging auch auf eine Besonderheit der aktuellen Legislaturperiode des ungarischen Parlaments ein. Zwar habe bei den letzten Parlamentswahlen die Anzahl der Stimmen nicht gereicht, um einen regulären ungarndeutschen Abgeordneten ins Parlament zu entsenden, doch seien die Ungarndeutschen dort nun immerhin mit einem Sprecher vertreten.

Dieser Sprecher der Ungarndeutschen war als Ehrengast beim Bundesschwabenball anwesend. Natürlich war die Freude besonders bei den Wuderschern groß, dass ihr alter Freund Emmerich (Imre) Ritter nun diese wichtige Rolle einnimmt. In seinem Grußwort erläuterte Ritter die Besonderheiten der Minderheitenvertretung im ungarischen Parlament. Dreizehn Sprecher vertreten die nationalen und ethnischen Minderheiten. Ein erhebender Moment sei für ihn gewesen, als er erstmals im Parlament in Budapest eine Rede in deutscher Sprache gehalten habe: »Ich wusste damals noch nicht, was man mit diesen neuen Möglichkeiten machen kann.« Schnell habe er allerdings gemerkt, welche Einflussmöglichkeiten sich bieten. So habe er mehrere Modifikationen von Gesetzesentwürfen angeregt, die dann auch entsprechend beschlossen worden seien. Auch sei es ihm gelungen die Gelder für die Minderheitenförderung aufzustocken. Beeindruckt habe ihn die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die er kürzlich bei ihrem Besuch in Budapest kennengelernt habe. Sie habe sich sehr für die Ungarndeutschen interessiert. Das nächste Jahr stehe für die Ungarndeutschen im Zeichen des Gedenkens an den Beginn der Vertreibung vor 70 Jahren. Für den 19. Januar sei in Wudersch (Budaörs) eine große Gedenkveranstaltung geplant. [...]
kjl
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