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Zum Feierabend

Sautanz wie »daham« 2

In Öhningen wurde geschlachtet wie in Budaörs
Sautanz wie »daham« 2
Anna Kindtner geb. Steiner aus Budaörs mit ihrem Sohn
1946 wurden wir aus Wudersch (Budaörs) vertrieben. Es war Februar. Wir waren eine Woche lang unterwegs. Im Viehwaggon waren Säuglinge genauso wie Eltern und Großeltern. Als wir in Öhningen ankamen, wurden wir in der Schule einquartiert, bis das Landratsamt mit der Verteilung anfing. Mit dem Pferdefuhrwerk wurden wir abgeholt. Wir wurden auf das Land zu Bauern gebracht. Wir kamen in die Dachkammer eines alten Bauernhauses. Nachts kamen Ratten und Mäuse. Zu fünft schliefen wir in zwei Betten. Als Unterlage gab es keine Matratze sondern Strohsäcke. Damals erhielten wir im Monat 50 Reichsmark. Ich ging damals in die Schule. Ein Lehrer unterrichtete alle Klassen von der ersten bis zur achten. Morgens mussten wir Holz mitbringen, damit das Klassenzimmer überhaupt heizbar war.

Nach zwei oder drei Jahren, als die Eltern etwas Geld hatten, fingen wir an, Schweine zu mästen. Kleie und Kartoffeln bekam das Schwein. Als es dann schlachtreif war, machten wir die Vorbereitungen. Morgens wurde der Schraken aufgestellt und der Trog bereitgestellt. Mein Bruder holte den Schlachter Andreas Gosolitsch mit dem Motorrad, ein DKW 125, aus Adolzfurt ab. Morgens um 6 Uhr ging die Fahrt los. Damals waren die Straßen in dieser Gegend fast so schlecht wie Feldwege. Für die Fahrt benötigte man eineinhalb Stunden.

Als beide angekommen waren, wurde das Schwein aus dem Stall geholt. Mit dem Schlag eines Beils auf den Kopf wurde das Schwein getötet. Mit einer Kette wurde sie dann umgedreht. Inzwischen hatte man Wasser im Kessel erhitzt, um das Schwein abbrühen zu können.
Wurst und Fleisch wurden wie in Ungarn gemacht: die Blut- und Leberwurst mit Semmeln. Bratwurst, Schwartenwurst, Rauchfleisch und Schinken wurden auf dem Dachboden aufgehängt – als Vorrat für das Jahr.

Paul Kindtner
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