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Kultur

Man spricht heut’ nur noch von Sári, der schönen Sári

Der große Opern- und Operettenstar Sári Barabás wurde 95
Man spricht heut’ nur noch von Sári, der schönen Sári
Sári Barabás als »Csardasfürstin« im Staatstheater am Gärtnerplatz
Vor ein paar Jahren erlebte ich in München im Deutschen Theater die folgende Szene bei der Premiere eines Operettengastspiels: Kurz vor Beginn betrat eine Reihe von Damen den Zuschauerraum und wurden zu Plätzen in der ersten Reihe geleitet. Die Dame, die unmittelbar vor mir Platz nahm, wurde von den Nebensitzenden stürmisch begrüßt. Auftritt einer Operndiva im Zuschauerraum. Nach der Vorstellung wurde sie zur Premierenfeier gebeten. Hinter dem geschlossenen Vorhang erschallte Beifall. Galt er den Premierenkünstlern oder vielleicht doch ihr?

Sári Barabás, um keine andere handelte es sich nämlich, ist vor allem als Operettenstar bekannt. Am 14. März feierte die Grand Dame der Operette ihren 95. Geburtstag. Sie als Operettendiva zu bezeichnen, blendet aber einen wichtigen Bereich ihrer Bühnenkarriere aus. Vor allem war sie nämlich ein grandioser Opernstar. Doch im Gegensatz zu heute, wo das Genre Operette oft nur mitleidig belächelt wird, war es in der Nachkriegszeit durchaus üblich, dass Sänger im ernsthaft-tragischen wie im komischen Bereich daheim waren und auch beide Richtungen ausfüllen konnten. Sári Barabás ist hierfür ein Beispiel. Das zeigt schon ihre Schallplatte »Sari Barabas, ein Sängerportrait«, auf der sie einen Querschnitt durch die Sopranpartien gibt – von der Marternarie Mozarts »Entführung aus dem Serail« bis zu einem Chanson von Charles Kalman. Vor allem gibt sie damit einen Querschnitt durch eine bemerkenswerte Sängerkarriere, sind auf der Platte doch Aufnahmen aus zwanzig Jahren (von 1949 bis 1969) versammelt. Auch das ist bemerkenswert. Sári Bárabás war kein Blitzlicht am Opernhimmel. Ganz im Gegenteil. Sie sang immerhin mehr als vierzig Jahre auf den Bühnen der Welt. Dazu gehörte ihre Bühnenheimat in München, das Staatstheater am Gärtnerplatz, dazu zählten aber auch die großen und berühmten Häuser wie das Royal Opera House Covent Garden in London. »Der maliziöse und der Heroinen-Ton, die pathetische und die intime Geste standen ihr gleichermaßen zu Verfügung«, würdigte kürzlich Dieter Bartetzko in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ihre musikalische und darstellerische Begabung.

Dabei wäre die Karriere fast ganz anders verlaufen. Das Budapester Publikum liebte sie nämlich zuerst als Star des Budapester Kinderballetts. Eine glänzende Karriere im Ballett schien ihr bevorzustehen. Mit neunzehn war sie Primaballerina der Budapester Staatsoper. Nach einem schweren Unfall wechselte sie zum Gesang und wurde 1939 bei ihrem Debüt als Gilda in Verdis »Rigoletto« gefeiert. 1948 floh sie aus Ungarn. Es folgten Engagements an verschiedenen Theatern. 1948–1950 war sie Mitglied des Stadttheaters Zürich. Es folgte die Wiener Volksoper. 1954 bis 1960 war sie dort Ensemble-Mitglied, trat dort aber später auch immer wieder als Gast auf. Gleichzeitig war sie Ensemble-Mitglied der bayerischen Staatsoper. Als Gast war sie mit der Wiener Staatsoper und der Städtischen Oper Berlin verbunden.

Klaus J. Loderer
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