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Kultur

Kaiser Franz Joseph im Ballon

Operette »Im weißen Rössl« im Theater Trier mit dem Tenor Franz Seidl
Kaiser Franz Joseph im Ballon
Chordirektor Jens Bingert, Evelyn Czesla und Ferry Seid nach der Premiere in Trier
Foto: Katharina Eicher-Müller
Die Neuinszenierung bekannter Operetten hat im Trierer Theater eine Tradition. Nach dem großen Erfolg der Operette »Csárdásfürstin« von Emmerich Kálmán stellte am 14. Februar der Regisseur Marc Pierre Liebermann das bekannte Musikstück »Im weißen Rössl« von Ralph Benatzky auf die Bühne. Die Operette »Im weißen Rössl« ist auf deutschem Boden kein unbekanntes Stück, die Melodien sind berühmt, die Handlung spielt sich in einer ausgelassenen Atmosphäre in einem bekannten Urlaubsort in Österreich, am Wolfgangsee, ab und die Anwendung mehrerer Dialekte, das Österreichische und das Berlinische geben dem Theaterstück eine gewisse Charme. Zahlreiche Verfilmungen machten die Operette weltbekannt, sie war Dauerbrennen auf deutschen, französischen und amerikanischen Bühnen. Als Vorlage diente das Lustspiel aus dem Jahre 1896, das Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg in Österreich geschrieben hatten. Hans Müller bekam den Auftrag, diesen Text zu einer Operette umzuformen. Eric Charell hat den Liebesulk Ende der zwanziger Jahre szenisch ausgestaltet, mit Musik von Ralph Benatzky und Liedtexten von Robert Gilbert versehen. Sogar Robert Stolz wurde zur Mitarbeit gebeten, worauf der Komponist, Benatzky sehr verärgert reagierte. Es gibt von Robert Stolz den Foxtrott »Die ganze Welt ist himmelblau« und den Walzer »Mein Liebeslied muss ein Walzer sein« im Musiktheaterstück.

Der grundlegende Unterschied zwischen der Vorlage und dem »Weißen Rössl« liegt in der Person des Kaisers von Österreich, der am Ende des zweiten Aktes erscheint und am Anfang des dritten Aktes der Wirtin den guten Ratschlag gibt »g’scheit« zu sein. Diese Rolle übernahm im Trierer Theater Franz Seidl, der mit seiner musikalischen Ausbildung in Budapest am Konservatorium begann. Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Fünfkirchen bekam er am Kaposvárer Theater Gesangsrollen. Ein Vertrag führte ihn nach Wien ins Raimund-Theater, wo er mit der Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin Marika Rökk in der »Csárdásfürstin« als Erwin debütierte. Danach folgten Verträge in Ulm, Oberhausen und Trier. Im Trierer Theater sah ihn das Publikum zuletzt in der »Csárdásfürstin« in der Rolle des Feri bácsi.

Der Komponist, Raph Benatzky, weist einen interessanten Lebenslauf auf. In einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen in Mährisch-Budwitz entschied er sich trotz seines großen musikalischen Talents für eine Offizierslaufbahn. 1901 trat er als Zögling in die Landwehrkadettenschule Wien ein und diente später in Prag. Seine Liebe zur Musik - er besuchte in Prag das Konservatorium und konzertierte - brachte ihn in Konflikt mit seinen Vorgesetzten und führte zu seiner Entlassung. So verdiente er seine Brötchen als Klavierspieler, Schreibkraft, Kurdirektor, Dolmetscher, Reisebegleiter beim Fürsten Taffe, Sekretär und Journalist. 1909 lernte er Josma Selim, eine Sängerin, kennen, die später seine Frau wurde. Mit einem eigenen Programm »Heitere Muse« trat er mit ihr auf. Seine erste Operette schrieb er 1910, aber einen großen Erfolg erlebte er in Berlin. Zusammen mit dem Regisseur und Librettisten Eric Charell stellten sie drei Operetten auf die Bühne: »Casanova« (1928), »Die drei Musketiere« (1929) und als krönender Höhepunkt »Im weißen Rössl« (1930).

Katharina Eicher-Müller
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