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Gedenkstätte in Jarek (Backi Jarak) in Serbien eingeweiht

Gedenkstätte in Jarek (Backi Jarak) in Serbien eingeweiht
Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, Pfarrer i. R. Jakob Stehle und Pfarrer Vogrinc
Foto: G. Greifenstein und Josef Jerger
Nach rund vierzehn Jahre dauernden Verhandlungen mit den örtlichen Behörden in Backi Jarak und in Temerin, konnte am, 6. Mai 2017 die feierliche Einweihung der Gedenkstätte, bestehend aus einem ca. 3,8 m hohen Kreuz und zwei Schrifttafeln aus Granit, stattfinden. Auf den Schrifttafeln ist in deutscher, serbischer und ungarischer Sprache folgender Text eingemeißelt:

»Diese Gedenkstätte bewahrt die Erinnerung an unsere donauschwäbischen Mitbürger, die im Internierungslager in Backi Jarak ums Leben gekommen sind und hier ihre letzte Ruhe fanden. Sie mögen ruhen in Frieden, wir werden sie nie vergessen. Das Lager Backi Jarak (Jarek) bestand von Dezember 1944 bis April 1946. Die Donauschwaben im Jahre 2017«.

Dass nach über einem Jahrzehnt endlich die Genehmigung zur Errichtung der Gedenkstätte erteilt wurde ist dem persönlichen Einsatz der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Prämier von Serbien Aleksandar Vucic zu verdanken. Erst 2015, nach dem Besuch der Bundeskanzlerin in Belgrad und dem persönliche Einsatz des serbischen Ministerpräsidenten kam Bewegung in unser Anliegen und die damit befassten Behörden erteilten kurzfristig die Genehmigung. Die Initiative, dass die Bundeskanzlerin das Jareker Gedenkstätten-Anliegen bei ihrem Besuch 2015 in Belgrad dem serbischen Ministerpräsidenten vortrug, ging vom Bundesverband durch einen vom Bundesvorsitzenden, Hans Supritz, an die Bundeskanzlerin gerichtete schriftliche Bitte aus, den Wunsch zur Errichtung der Gedenkstätte dem serbischen Ministerpräsidenten vorzutragen!

Da die Baugenehmigung im Herbst 2016 erfolgte, das Material besorgt werden musste und der Winter bevorstand konnte mit den Erdarbeiten erst nach der Frostperiode begonnen werden.

Die Umfeldgestaltung hat die Forstverwaltung der AP Vojvodina übernommen, die Pflege wird durch das kommunale Amt für Grünwesen der Stadt Temerin durchgeführt.

Unter den vielen Ehrengästen aus politischen und kirchlichen Kreisen konnte Hans Supritz, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben, den Ministerpräsidenten der Republik Serbien, Aleksandar Vucic begrüßen, der ohne Manuskript eine Ansprache hielt.

Die Bundesregierung Deutschland sollte durch Herrn Hartmut Koschyk MdB vertreten werden. Leider war Herr Koschyk kurzfristig erkrankt, deshalb hat der deutsche Botschafter in Belgrad, Axel Dittmann, die Grüße der Bundesregierung überbracht. Den religiösen Teil der Einweihungsfeier gestalteten: Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch, geboren in Filipowa, und Pfarrer i. R. Jakob Stehle, geb. in Mramorak. Beide geistlichen Herren hatten als Kinder das Leben in einem der großen Vernichtungslager überlebt, Dr. Zollitsch war in Gakowa und Jakob Stehle, als Kleinkind in Knicanin (Rudolfsgnad).

Die Einweihungsfeier wurde von einem Chor eines Gymnasiums aus Novi Sad mit drei deutschen Kirchenliedern umrahmt. Alle Redner betonten, dass diese Gedenkstätte nicht nur an die in dieser Erde ruhenden unschuldigen Opfer erinnere, sondern auch ein als Zeichen der Versöhnung sei. Für die Landsmannschaft der Donauschwaben in Deutschland, vertreten durch den Bundesvorsitzenden Hans Supritz und seinen Stellvertreter Josef Jerger, die stets die Verhandlungen führten, war es immer ein ganz besonderes Anliegen in der Nähe der Massengräber von 7.000 unschuldigen Donauschwaben, Kindern, Frauen und Greisen eine würdige Gedenkstätte zu errichten. Finanziert wurde sie durch viele Einzelspenden unserer Landsleute, vor allem aus Deutschland. Hierfür sei allen Spenderinnen und Spendern ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. In seinen Schlussworten sagte Jerger, der durch das Programm führte:

»Mit diesem Kreuz und den Schrifttafeln geben wir den hier Verstorbenen und in Massengräbern verscharrten Landsleuten ihre Würde, ihr Antlitz und ihre Ehre zurück. Sie waren Ausgestoßene und kehren mit diesem Kreuz der Erinnerung in unsere Gemeinschaft zurück.« Jerger sagte an die Geistlichen gerichtet auch »Sie haben nicht nur dieses Kreuz gesegnet, sondern auch die sterblichen Überreste der Menschen, die damals ohne christlichen Segen in die Gruben geworfen wurden.«
Josef Jerger
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