Unsere Post – Startseite
Startseite » Archiv » 2017 » Ausgabe 3 » Zum Feierabend
Titelcover der archivierten Ausgabe 3/2017 - klicken Sie für eine größere Ansicht
Aktuelle Veranstaltungen
in Deutschland und Ungarn finden Sie hier.
Bücherecke
Museen
Die Schriftleitung
Ihre Beiträge zu
Familiennachrichten und andere Meldungen senden Sie bitte an
die Schriftleitung.
Zum Feierabend

Der Kantor und Komponist Josef Schober

Gödre in der Branau (Baranya) erinnert sich an seinen musikalischen Sohn
Der Kantor und Komponist Josef Schober
Enthüllung der Gedenktafel: Marika Oszlar, Michael Hirth
Foto: Michael Hirth
Josef Schober wurde aus der ersten Ehe des Johannes Schober am 1. Mai. 1841 in Gödre geboren, seine Mutter war eine geborene Anna Utzeli.

Ein Zeitungsartikel im Sonntagsblatt von 1927 würdigte Josef Schober zu dessen zehnjährigem Todestag. Verfasser war Johannes Pfundstein aus Fünfkirchen, der den Kanton wohl gut gekannt hat. Er schrieb: »Schon als kleiner Knabe zeigte er für die Musik eine große Vorliebe und ein ausgeprägtes Talent. Der damalige Gödreer Dorfkapellmeister, dem der musikalisch veranlagte Knabe aufgefallen war, führte ihn in die ersten Geheimnisse der Tonkunst ein. In den Jahren 1850 ist es ihm auch gelungen sich in die Lehrerbildungsanstalt Fünfkirchen (Pécs) einschreiben zu lassen. In dieser Anstalt befasste man sich viel mit Musik und Kompositionslehre. Doch leider musste er sein Studium nach kurzer Zeit beenden. Materielle Sorgen zwangen ihn auf eine weitere höhere Ausbildung zu verzichten. Um leben zu können musste er als Lehrer seinen Lebensunterhalt verdienen.« Soweit der Bericht im Sonntagsblatt.

Josef Schobers Leben war alles andere als auf Rosen gebettet, er war gerade mal 18 Jahre alt, als seine Mutter starb, sie wurde nur 40 Jahre alt. Sein Vater heiratete ein zweites Mal, eine Theresia Renner. Seine erste Anstellung als Lehrer erhielt er von der Gemeinde Ziecs, danach ging er für kurze Zeit nach Döbröz, sein Herz aber hing an seinem Geburtsort Gödre in den er auch bald zurückkam.

Josef Schober war von 1869 bis 1904, also 35 Jahre an der Schule in Gödre tätig und gleichzeitig Kantor in der Gemeinde. Hier lebte und arbeitete er, hier versuchte er in der Schule den Kindern das Rüstzeug für das Leben mitzugeben, hier schrieb und komponierte er seine Lieder.

Mit 25 Jahren hatte er sich mit Agnes Schlothauer aus Lengyel verheiratet. Die Ehe blieb jedoch kinderlos, es war für ihn, der ein großer Kinderfreund war, ein harter Schicksalsschlag. Er adoptierte die Tochter einer Verwandten seiner Frau, aber auch hier war das Glück nicht von langer Dauer. Zum Leid der Pflegeeltern wurde sie im Alter von 24 Jahren vom Tode hinweggerafft. Er widmete ihr auf ihrem Grabstein, der heute noch vorhanden ist, folgendes Lied:

So nahm dich Gott im Schmuck der Jugend
aus dieser Welt zu unserem Schmerz,
es schlägt nicht mehr zu unserer Freude
das sanfte, frohe Kinderherz.
Du gehst hinauf in jenes Leben,
wo Gott und seine Engel sind,
uns bleiben Schmerz und Wehmutstränen,
schlaf süß du gutes treues Kind.

In dem Bericht im Sonntagsblatt heißt es weiter: »Während des ersten Weltkrieges stellten sich auch bei ihm die materiellen Sorgen ein und es war betrüblich mit anzusehen, wie er darunter litt, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Von seinem irdischen und mit wenig Glück gesegnetem Leben erlöste ihn nach kurzer Krankheit der Tod am 13. März 1917 im Alter von 76 Jahren und er wurde in der Familiengruft beigesetzt. Ein Jahr später folgte ihm auch seine Frau. Das Volk wird ihn nicht vergessen. Er hat sich mit seinen Liedern im Herzen des deutschen Volkes ein Denkmal errichtet, das solange stehen wird, als in den Kirchen der deutschen Gemeinden in der Baranya seine tiefsinnigen und innigschönen Lieder gesungen werden.« Soweit die Würdigung im Sonntagsblatt.

Er hat seiner Nachwelt viele religiöse Lieder hinterlassen. Vor allem sein wohl bekanntestes Lied »Mit frohem Herzen will ich singen«. Es sind 12 Marienlieder zu denen er Text u. Melodie geschrieben hat. Er hat aber nicht nur Marienlieder komponiert, sondern er fand auch in seinen Trauerliedern, die er für jeden einzelnen Todesfall verfasst hat, für die Menschen die in Trauer u. Schmerz waren das richtige Wort. [...]
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite
Unser Hauskalender 2024

weitere Infos zum Hauskalender 2024



Sie haben die Wahl ...
weitere Infos
Anzeigen
Mit Anzeigen und Inseraten erreichen Sie Ihre Zielgruppe. Anzeige aufgeben

Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


Unsere Post
Telefon: +49 (0) 711 44 06-140 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum