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Rückblick

Beim 20-jährigen Partnerschaftsjubiläum zu Gast in Cikó

Beim 20-jährigen Partnerschaftsjubiläum zu Gast in Cikó
Die Reisegruppe vor dem Dom in Fünfkirchen (Pécs)
Foto: Helmut Hüber
Die Gemeinde Cikó feierte am Wochenende 30. September und 1. Oktober gleich zwei Jubiläen: das 20-jährige Bestehen der Gemeindepartnerschaft mit Dautphetal und den 250. Jahrestag der Einweihung der Pfarrkirche.

Dazu waren auf Einladung der Gemeinde und der Deutschen Selbstverwaltung ca. 70 Gäste aus Deutschland angereist. Eine Gemeindedelegation aus Dautphetal mit Bürgermeister Bernd Schmidt, die Vorstandsmitglieder des Partnerschaftsvereins Cikó-Dautphetal, die Trachtentanz- und Brauchtumsgruppe Dautphe sowie einige Privatleute, insgesamt ca. 25 Personen, waren freitags mit dem Flugzeug eingetroffen. Die übrigen 45 Personen gehörten zur Busreisegruppe unseres Arbeitskreises Cikó, die bereits seit Dienstag, dem 26. September, vor Ort war. Beide Reisegruppen wurden nach ihrer Ankunft von den Gastgebern, an der Spitze Bürgermeister Csaba Haures sowie die Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung Nikoletta Loosz und des Székler Traditionsvereins Anna Bogos, sehr herzlich empfangen.

Für die Jubiläumsveranstaltungen hatten unsere Cikóer Freunde ein umfangreiches, vielfältiges und ansprechendes Programm zusammengestellt.

Es begann am Samstagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit einem Weinleseumzug durch das Dorf. Musikkapellen und Tanzgruppen, Chöre, Gruppen von Kindergarten- und Schulkindern, Reiterformationen und festlich geschmückte Kutschgespanne aus Cikó und umliegenden Gemeinden wechselten einander ab. Den Zuschauern wurden dabei häufig Gesangsund Tanzdarbietungen geboten. Die Anwohner hatten am Zugweg Stände mit Gebäck, belegten Schnittchen und Wein für die Mitwirkenden aufgebaut.

Dem Umzug folgten in der Grundschule die Eröffnung der Ausstellung zur Verschleppung der Ungarndeutschen aus Bonyhád und Umgebung Ende 1944 in sowjetische Arbeitslager sowie ein Kulturprogramm auf der Bühne des Festzelts im Schulhof.

Die von der Deutschen Selbstverwaltung Bonyhád konzipierte Ausstellung gab einen bedrückenden Einblick in das Leid der Betroffenen, in die Struktur der sowjetischen Arbeitslager und in die Vorgeschichte der Verschleppung. Es wurden die unfassbaren Zustände während der Hinfahrt, das Lagerleben sowie die harten Arbeitsbedingungen veranschaulicht. Dargestellt waren persönliche Schicksale, wie das von Albert Kiszler aus Cikó. Aus dem Ort waren damals 196 Männer und Frauen betroffen, von denen 35 während der Internierung verstarben.

Auf der Bühne im Festzelt sorgten die Tanzgruppen, Chöre und Musikkapellen, die im Festzug mitmarschiert waren, mit ihren Auftritten für kurzweilige Unterhaltung. Die Zuschauer ließen sich von den Darbietungen der Kindergartenkinder und Schülergruppen aus Cikó, des Cikóer Székler Chores, des Deutschen Chores und der Donauschwäbischen Tanzgruppe Kränzlein aus Bonyhád, der Trachtentanz- und Brauchtumsgruppe Dautphe und den Tanzgruppen aus Kakasd und Báta mitreißen und spendeten ausgiebig Beifall.

Nach dem Kulturprogramm wurde das Abendessen serviert, bevor man zum geselligen Teil mit Musik und Tanz überging.

Der Sonntag begann mit einer in deutscher und ungarischer Sprache gehaltenen Heiligen Messe in der Cikóer Pfarrkirche. Anna Bogos gab zuvor einen kurzen Überblick über die Geschichte des Gotteshauses. Die Heilige Messe wurde von Bischof Dr. György Udvárdy von Pécs und dem Bonyháder Pfarrer István Wiegand zelebriert unter musikalischer Mitwirkung des Bonyháder Deutschen Chores. Bischof Dr. Udvárdy wies darauf hin, dass nicht das Bauwerk als solches im Mittelpunkt des 250-jährigen Jubiläums stünde, sondern all die Menschen, die hier ihren Glauben lebten und an die nachfolgenden Generationen weitergaben und dies auch heute tun. Dem Gottesdienst folgte im Kirchhof eine feierliche Kranzniederlegung am Mahnmal für die Toten und Vermissten der beiden Weltkriege.

Der Höhepunkt der Jubiläumsfeiern war die Unterzeichnung und Erneuerung des Partnerschaftsvertrages durch die beiden Bürgermeister in Anwesenheit der Ehrengäste Frau Klaudia Amrein-Gál, der Direktorin des Regierungsamts von Tolna, des LdU-Vorsitzenden Otto Heinek und Bischof Dr. Udvárdy. Otto Heinek wies in seinem Grußwort auf die Brückenfunktion der Ungarndeutschen hin. Gerade Minderheiten seien dazu prädestiniert, da sie in zwei Kulturen zu Hause seien. Wichtig sei, dass junge Menschen die Idee der Völkerverständigung weitertrügen. Seitens des Arbeitskreises Cikó und der Busreisegruppe bedankte sich Helmut Hüber für die Einladung zu der Jubiläumsfeier. Er hob die Rolle der Gemeindepartnerschaft im Annäherungs- und Versöhnungsprozess sowie im Hinblick auf ein weiteres Zusammenwachsen in Europa hervor.

Bürgermeister Haures dankte seinen Vorgängern im Amt, Gellért Forray und Dr. Márton Ferencz, sowie den Lehrern und Lehrerinnen und allen Bürgern aus Cikó und Dautphetal, die sich für das Zustandekommen und die Entwicklung der Gemeinde- und der Schulpartnerschaft eingesetzt haben und diese pflegen. Bürgermeister Bernd Schmidt betonte, dass es wichtig sei, sich regelmäßig zu treffen und Menschlichkeit zu praktizieren. Es komme darauf an, Menschen zu motivieren, die Partnerschaft weiterzuführen und das Miteinander für die Zukunft zu gewährleisten. Beide Bürgermeister zeigten sich erfreut, dass mehr als 70 Gäste aus Deutschland zu den Feierlichkeiten angereist waren, was belege, dass die Partnerschaft lebt. Der Urkundenunterzeichnung folgte ein ausgiebiges mehrgängiges Festessen mit ungarischen Spezialitäten. [...]
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