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»Wir werden ausgewiesen, komme bald!«

Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Vertreibung von Eleker und Almáskamaráser Deutschen aus Ungarn in St. Ilgen
»Wir werden ausgewiesen, komme bald!«
Gedenken an die Vertreibung in St. Ilgen: Leimens Oberbürgermeister Reinwald, Bürgermeister Mazán aus Almáskamarás, Bürgermeister László Pluhár aus Elek, Heribert Rech und Joschi Ament
Foto: At
Getragene Musik, Kränze der Gemeinschaft der Eleker und Almáskamaráser in Deutschland sowie der Delegationen aus Elek und Almáskamarás in Ungarn umrahmt von Kerzen und eine fast bis auf den letzten Platz voll besetzte Kapelle auf dem Waldfriedhof in St. Ilgen bildeten einen äußerst würdigen und pietätvollen Rahmen für die Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der Vertreibung von Eleker und Almáskamaráser Deutschen aus Ungarn vor 70 Jahren.

Der Vorsitzende des Kulturkreises Elek, Joschi Ament, konnte indes zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft begrüßen und dankte namentlich ganz besonders dem Baden-Württembergischen Innenminister a.D. Heribert Rech und dem Leimener Oberbürgermeister Herrn Hans Reinwald für ihre Anwesenheit und ihre Bereitschaft, Worte des Gedenkens zu sprechen. »Dies verleiht dem heutigen Gedenktag eine besondere Note«, so Ament.

Oberbürgermeister Hans Reinwald ging in seinem Grußwort auf die Ausgangslage in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein. Über 12 Millionen Menschen seien damals durch Flucht und Vertreibung heimatlos geworden; viele hätten nicht nur Haus und Hof verloren, sondern auch mit dem Leben bezahlt.

Auch nach Leimen seien damals viele Vertriebene aus Südosteuropa und im Speziellen aus Ungarn gekommen. Dies zeugen auch heute noch die übernommenen Patenschaften über die Heimatvertriebenen aus Ungarn, unter anderem aus Elek, Almáskamarás und Mány.

Oberbürgermeister Reinwald sprach den Organisatoren des heutigen Gedenktages seinen Dank aus und verband dies mit der Bereitschaft, sich auch künftig in den Dienst der Patenstadt zu stellen.

Baden-Württembergs Innenminister a.D. Heribert Rech wies in seiner Rede besonders darauf hin, dass mit dem heutigen Gedenken das Schicksal über den Verlust von Heimat nicht in Vergessenheit gerate, denn »Heimat ist die Basis unserer Identität«, so Rech.

Eine klare Absage erteilte Rech den Stimmen, die immer wieder sagen: »Lasst die Vergangenheit ruhen! Zieht endlich einen Schlussstrich!« Für ihn seien solche Appelle ein fataler Irrweg und von einem falschen Verständnis von Geschichte geprägt. Vielmehr gelte frei nach dem alten jüdischen Sprichwort »Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung«, dass man sich unbedingt erinnern müsse. Und dies zum einen deswegen, weil man »um die Verantwortung unseres Landes, die aus den Verbrechen der Nationalsozialisten folgt«, wisse.

»Von deutschem Boden«, so Heribert Rech in aller Deutlichkeit zu seinem Publikum, »ging die Verwüstung ganz Europas aus, sind Menschlichkeit und sittlich-moralische Werte außer Kraft gesetzt worden«. Zum anderen gehöre aber auch die Erinnerung an das Leid der Vertriebenen und an das Unrecht der Vertreibung dazu.

Nicht nur, aber sicher auch dem Eleker Kulturkreis bescheinigte er schlussendlich, dass die emotionale, innere Bindung an die alte und die neue Heimat auch in einer demokratischen Gesellschaft nicht bloß wünschenswert, sondern bitter notwendig sei. [...]
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