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Kultur

»Sprach- und Traditionspflege ist wichtig, nicht die Platzierung!«

12. Landesfinale des ungarndeutschen Rezitationswettbewerbs
»Sprach- und Traditionspflege ist wichtig, nicht die Platzierung!«
»Sogar manche ungarische Fußballmannschaft würde sich freuen, so viele Leute wie wir heute dabei zu haben« – meinte scherzhaft Otto Heinek, der Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU), als er die zahlreichen Kandidaten, Pädagogen und Eltern am 12. Landesfinale des ungarndeutschen Rezitationswettbewerbs begrüßte. Mehr als Zweihundert betrug nämlich die Zahl jener Grund- und Mittelschulschüler, die sich an den Vorentscheiden des Rezitationswettbewerbs landesweit als Beste erwiesen haben, und für den 13. Mai zum Landesfinale in die ungarische Hauptstadt eingeladen wurden. Der Austragungsort war auch heuer das Budapester Deutsche Nationalitätengymnasium und Schülerwohnheim, das seine Gäste diesmal zum ersten Mal als LdU-Schule empfing.

»Dieser Wettbewerb ist ein Fest der Sprache, ein Fest des Ungarndeutschtums, das uns allen eine große Portion Freude verleiht« – mit diesen Gedanken schickte Ildikó Tápai, Direktorin des Gymnasiums die Finalisten und ihre Begleiter in den Wettbewerb. Schüler der 1. bis 12. Klassen wetteiferten in vier Mundart-Kategorien und in sechs Hochdeutsch-Kategorien.

Die einzelnen Jurysektionen bewerteten alle Beiträge nach gemeinsamen Kriterien: die Punktzahlen wurden nach Richtigkeit der Phonetik und Intonation, nach der inhaltlichen Angemessenheit des rezitierten Textes und nach Kohärenz und Flüssigkeit des Vortrages vergeben. Kindergerechte Texte, besonders selbstsichere Vortragsweise und strahlende Kindergesichter durften unter anderem auch die drei Juroren erleben, die Schüler der dritten und vierten Klassen zu beurteilen hatten. Nach 24 Darbietungen waren sie sich einig, nur sehr gute und herausragende Produktionen erlebt zu haben. Die Arbeit der Juroren sei sehr verantwortungsvoll – so die Jurymitglieder – denn innerhalb von wenigen Sekunden habe man über monatelange Arbeit, viel Einsatz und Energie von Kindern, Eltern und Lehrer zu entscheiden.

Julia Jászberényi aus der Valeria-Koch-Grundschule in Fünfkirchen hat diesmal bereits zum zweiten Mal das Landesfinale erreicht. Ihre Mutter, Eszter Bohli erzählte, dass sie sich voriges Jahr mit Tränen in den Augen bei ihrer Tochter für das tolle Erlebnis bedankt habe. Julia ist heuer mit ihren Gedichten »Wenn Papa anruft« von Marco Wittler und »Sommertagstraum« von Valeria Koch Vierte ihrer Kategorie geworden.

»Wir sind kein bisschen traurig, dass Julia es auf das oberste Treppchen nicht geschafft hat«, meinte Eszter Bohli. »Es war so rührend zu sehen, dass mehr als zweihundert Kinder so wundervoll Deutsch können, so eindrucksvoll Texte rezitieren und so stolz ihre Tracht tragen. Ich versuche es, meiner Tochter beizubringen, dass nicht die Platzierung, sondern die Pflege der Traditionen, die Aufrechterhaltung des Erbes, der Sprache unserer Großeltern wichtig ist. Ich bin mir sicher, dass meine Großeltern, die sich nach fünf Jahre Zwangsarbeit in der Sowjetunion kaum trauten, sich ihrer deutschen Muttersprache zu bedienen, stolz auf mein Mädchen wären. Dass ich es bin, ist ganz sicher!« Die Zweitklässlerin habe sich vorgenommen, sich nächstes Jahr mit einem Mundarttext zu bewerben.

An der feierlichen Preisverleihung wurden die Sieger aller Kategorien auch vor einem breiten Publikum geehrt, und alle Erstplatzierten durften ihre Stücke auf der Bühne noch einmal vortragen. Diejenigen, die die ersten drei Plätze belegt haben, erhielten wertvolle Buchgeschenke, und die Erstplatzierten ab der 7. Klasse dürfen auch diesen Herbst an einer Rundreise nach Baden-Württemberg teilnehmen. Förderer der Veranstaltung waren die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, der Fondverwalter für Humanressourcen des Ministeriums für Humanressourcen und das Goethe Institut Budapest.
Infos: www.ldu.hu , www.zentrum.hu
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

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