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Kultur

Wer wird schwäbischer Millionär?

Preisgekrönter Film ungarndeutscher Jugendlichen über die Enkelgeneration der Vertriebenen
Wer wird schwäbischer Millionär?
Filmausschnitt Martin Surman-Majeczki als Moderator und Csenge Dörner als Sophie
Foto: Martin Surman-Majeczki
Im vergangenen Jahr gewann der Film »Wer wird schwäbischer Millionär« den ungarndeutschen Filmwettbewerb Abgedreht!. Der Siegerfilm wurde von einer Schülergruppe des Deutschen Nationalitätengymnasiums in Budapest produziert. Im Film geht es um eine junge Frau, die in einer fiktiven Fernsehquizshow ihre ungarndeutsche Identität wiederfindet. Martin Surman-Majeczki, der im Film den Quizmaster spielt, berichtet für uns über die Entstehung des Films und die Erfahrungen seiner Mitschüler bei der Arbeit am Film.

»Es ist schon eine Tradition, dass das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum Ende April zum Kinotag nach Budapest lädt! 2015 trafen sich junge Filmemacher und das begeisterte Publikum in Budapest schon das 9. Mal zum Abgedreht! Das Ungarndeutsche JugendFilmfest ist aber nicht nur ein Filmwettbewerb, denn es ist für die Zuschauer eine große Chance zu sehen wie und was die Jugendlichen über die Ungarndeutschen denken. Der Kinosaal im Budapester Művész Kino war – so wie immer – gefüllt. Ein gespanntes Publikum versammelte sich um die zehn Filme von Mittelschülern und zwei Spots in der U35sec Kategorie zu sehen. Die jungen Filmemacher bewiesen auch 2015 ihr Talent. Es gab humorvolle, bewegende und interessante Beiträge, die von den Zuschauern mit großem Applaus belohnt wurden. Den ersten Preis sprachen sie den »schwäbischen Abenteurern« Martin Surman-Majeczki, Pálma Kecskeméti, Antónia Kém, Viktória Varga, Attila Tamás Mekker und der Betreuerin Enikő Jakus aus dem Deutschen Nationalitätengymnasium und Schülerwohnheim in Budapest für den Film »Wer wird schwäbischer Millionär?« zu.« So berichtete Mónika Ambach, die Direktorin des Ungarndeutschen Kultur und Informationszentrum im vergangenen Jahr.

Unsere Geschichte erzählt den fiktiven Fall von Sophie Schick aus Stuttgart, deren Vorfahren aus dem ungarischen »Irgendwo« vertrieben worden sind. Sie hat praktisch mit ihrer ungarndeutschen Abstammung nichts zu tun, bis sie an einem Tag von ihrem Ehemann als Kandidatin zur berühmten Show »Wer wird schwäbischer Millionär?« angemeldet wird, und nun eine Frage davon entfernt ist, in der Show 40 Millionen Forint zu gewinnen.

Wie hat sie das erreicht? A) Sie hat betrogen. B) Sie hatte Glück. C) Sie ist ein Genie. D) Das ist Schicksal. Unser Film versucht auf diese Frage eine Antwort zu geben. Außerdem wird es noch in dem Film behandelt, wie Sophie Schick durch die zu den Fragen einfallenden Erinnerungsbilder die eigene ungarndeutsche Identität entdeckte, und schließlich das ehemalige Zuhause ihrer Großeltern in Ungarn zu ihrem neuen Wohnort wählte.

Die Idee dieser Erinnerungsbilder stammt aus dem Film »Slumdog Millionaire«, in dem die Hauptfigur praktisch nichts wusste und auf einer unglaublichen Weise – durch Visionen aus seiner Vergangenheit bis zur letzten Frage gelang. Bei der 40-Millionen-Frage hatte er keine Ahnung, gab aber unerklärbarerweise doch die richtige Antwort.

Das ist auch im Falle von Sophie genauso. Sie erinnert sich nur an einen Sommerurlaub, den sie bei der schwäbischen Uroma in Ungarn verbrachte – die nicht vertrieben wurde, dadurch konnte sie bis zur letzten Frage kommen. Sophie war damals ein trotziges Mädchen, das sich mit der dortigen schwäbischen Lebensweise nicht identifizieren konnte. Diese war ihrer Persönlichkeit fremd – sie hat das traditionelle Freitagsmenü dder Bohnennudeln ausgespuckt, die Frauen in Kopftüchern Hexen genannt, sie war ganz anders als die gleichaltrigen Jugendlichen – die noch die Tracht trugen. Die 40 Millionen Frage bezieht sich auf das wohlbekannte ungarndeutsche Volkslied »Heimat, oh Heimat«, auf die sie die Antwort nicht weiß, weil sie das Erlernen dieses Liedes der Uroma verweigerte. Als letzte Hilfe kommt sie auf die Idee, die alte, noch lebende Nachbarin »Nane Pászel« anzurufen, aber die uralte Frau hört nicht mehr. Sie soll sich auf ihre eigene Empfindung verlassen, und gewinnt schließlich. War das ihr Schicksal? Ich verrate, dass unsere Namenwahl Sophie Schick kein Zufall war. [...]
Martin Surman-Majeczki
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