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Rückblick

Das Weinlesefest in Soroksár früher und heute

Das Weinlesefest in Soroksár früher und heute
Lesefest 2016 in Soroksár
Foto: Georg Köber
Im Mittelpunkt des mit dem September beginnenden herbstlichen Brauchtumskreises stand früher das Einbringen der Früchte und die Vorbereitung des nächsten landwirtschaftlichen Jahres. Obwohl Soroksár keine besondere Weingegend ist, wurde am Sonntag nach dem Abschluss der Weinlese immer ein Weinlesefest veranstaltet, das ebenfalls zu den Erntefesten gehörte. Bei diesem Fest spielten die Jugendlichen die führende Rolle und es wurde immer ein Lesefestumzug veranstaltet. Dieser Festumzug hatte die folgenden Bestandteile: Auf einem geschmückten Pferdewagen wurden ein Bottich und die bei der Weinlese verwendeten Geräte gefahren. Hinter dem Wagen gingen in landesüblicher Tracht gekleideten Buttenträger, Weinleserinnen und Weingartenhüter. Der Hauptbestandteil des Umzuges war eine riesige Traube (bei uns in Soroksár der Lesekranz), den vier Burschen mit Hilfe von Stangen auf den Schultern trugen. Der festliche Zug ging zum Dorfwirtshaus, wo die Riesentraube in der Mitte des Tanzsaales aufgehängt und gegen Mitternacht versteigert wurde. Dieser Tag war ein Tag der Freude und Ausgelassen seins. Einige Der Burschen hatten ein mit Rus geschwärztes Gesicht das auf dem historischen Bild von 1928 zu sehen ist. so haben sie die Mädchen geneckt und erschreckt und auch im Gesicht ein bisschen schwarz gemacht. An der Decke des Tanzsaales hingen zahlreiche Girlanden mit Weintrauben, von denen die Burschen während des Tanzes immer wieder welche zu stehlen versuchten. Die erwischten Weintraubendiebe erhielten von den Weingartenhütern dann eine Geldstrafe. Diese war natürlich einkalkuliert, wollte man seiner Tänzerin doch beweisen, was für ein toller Kerl man war.

In neuerer Zeit finden im Herbst die »Soroksárer Tage statt. An einem separaten Ehrungsabend erhielt u. A. Georg Köber die Verdienstmedaille für Soroksár mit einer Urkunde für sein jahrelanges Engagement in der Zusammenarbeit mit Soroksárer Vereinen und Einzelpersonen und die geschichtliche Aufarbeitung der Vertreibung. Rosi Scheiling erhielt diese Auszeichnung für ihren großen Einsatz und den vielen Sachspenden bei dem neu eingerichteten Heimatmuseum Tajház und ihr erfolgreiches Wirken als Bindeglied zwischen der Alten- und der neuen Heimat.

Im Mittelpunkt der Soroksárer Tage steht auch heute noch das Weinlesefest mit dem traditionellen Weinlesefestumzug, der heuer am 24. September stattfand. Organisator des Weinlesefestes ist die Deutsche Selbstverwaltung von Sororksár. Die Teilnehmer des Umzuges versammelten sich hinter der Kirche, am neu geschaffenen Erinnerungspark, der aus dem neu geschaffenen Vertreibungsdenkmal, einer in der Nacht beleuchteten Springbrunnenanlage Sitzbänken und einem Platz für Veranstaltungen besteht. Zunächst gab Bürgermeister Ferenc Geiger mit einigen Stadträten den Gedenkpark frei. Danach formierte sich der Umzug bei strahlendem Sonnenschein. An der Spitze ritten die »Betyaren« die an freien Plätzen immer wieder die Peitschen knallen ließen. Danach ritten die Husaren mit der Ungarndeutschen-, der Donauschwäbischen und der Ungarischen Fahne. In diesem Jahr trugen vier Burschen den reich geschmückten Traubenkranz. Danach kamen die Kinder und Jugendliche in ungarischer Volkstracht, die Majorettengruppe und die Blaskapelle. Der Blaskapelle folgten die Kinder und Jugendliche »Schorokscharer Nationalitäten« Grundschulen, das sind Schulen mit überwiegendem Unterricht in deutscher Sprache. Dann folgten die Fiaker und weitere Gruppen. Im ersten Fiaker saß der »Gemeinderichter« mit seiner Frau. Danach folgte der zweite Fiaker mit dem »Notar« und seiner Frau. Der Notar trug einen schwarzen Hut, sah würdevoll und streng aus. In der Hand hatte er eine Füllfeder und ein Buch. Es folgten noch mehrere Kutschen mit den geladenen Gäste n, Ausgezeichneten und Bezirksobrigkeiten. Eine Tanzgruppe aus der Bulgarischen Partnerstadt war auch dabei. Auch in diesem Jahr fehlte der Wagen mit der Holzstatue des Heiligen Urbans, des »Weinpatrons« nicht. [...]
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