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Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, erhält erstes Großexponat für ihre Dauerausstellung

Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, erhält erstes Großexponat für ihre Dauerausstellung
Bernd Fabritius, Andrea Moll und Erika Steinbach
Am 26. Februar übergab die Vorsitzende der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen, Erika Steinbach MdB, in Anwesenheit des Präsidenten des Bundes der Vertriebenen Bernd Fabritius MdB, der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung einen historischen Kapellenwagen als erstes Großexponat für ihre Dauerausstellung. Seit 1950 versorgte die Ostpriesterhilfe damit die deutschen Heimatvertriebenen mit Hilfsgütern der belgischen und niederländischen Bevölkerung. Die »fahrende Kirche« diente auch dazu, für die in der Diaspora lebenden katholischen Vertriebenen Seelsorge zu leisten. Initiator war der belgische Pater Werenfried van Straaten.

Andrea Moll, zuständige Ausstellungskuratorin der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung: »Diese Initiative von Pater Werenfried kann als eine bemerkenswert frühe und bisher weitgehend unbekannt gebliebene Versöhnungsgeste gegenüber den deutschen Nachbarn in der unmittelbaren Nachkriegszeit verstanden werden. Das Exponat ist ein großer Gewinn für die Dauerausstellung, da man damit auch die nicht immer einfache Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg erzählen kann.«

Erika Steinbach MdB, Vorsitzende der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen: »Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Bundesstiftung mit der Übergabe des Kapellenwagens beim Aufbau des Dokumentationszentrums zu unterstützen. Der Wagen ist ein Symbol für die wichtige Vertriebenenseelsorge, die von der katholischen und evangelischen Kirche betrieben wurde.« Bei dem Kapellenwagen handelt es sich um einen 14 Meter langen, zwei Meter breiten, drei Meter hohen und fünf Tonnen schweren, umgebauten Eisenbahnwagon, der durch einen Sattelschlepper bewegt wird. Bis zu seiner Präsentation wird der Wagen restauriert und in einem Flugzeughangar in Werneuchen bei Berlin aufbewahrt.

Seit 1950 initiierte die katholische Ostpriesterhilfe die regelmäßige Aussendung von Kapellenwagen mit dem Ziel, Hilfsgüter für notleidende deutsche Flüchtlinge und Vertriebene zu sammeln und zu verteilen. Insgesamt 35 dieser Fahrzeuge wurden mehrmals im Jahr für einige Monate vom Sitz Königstein im Taunus ausgesandt. Initiator dieser Kampagne war Werenfried von Straaten, ein belgischer Prämonstratenserpater, der seit 1947 mit großem Erfolg Spendenaktionen für deutsche Flüchtlinge und Vertriebene in der belgischen und niederländischen Bevölkerung durchführte. Die Kapellenwagenmission und weitere Kampagnen wie die »Fahrzeuge Gottes« oder die Mission der Rucksackpriester verfolgten das Ziel, die vielen Katholiken in den westlichen Besatzungszonen zu erreichen, die nach ihrer Vertreibung und durch die Auflösung ihrer konfessionellen Milieus den sozialen Zusammenhalt verloren hatten und nun mehrheitlich in der Diaspora lebten. Gottesdienste und Beichten wurden von Mitgliedern des Prämonstratenserordens sowie von heimatvertriebenen Priestern durchgeführt. Der Fuhrpark der Ostpriesterhilfe erweiterte sich mit der Zeit um kleinere Fahrzeuge. Die Kapellenwagenmissionen wurden in den späten 1950er Jahren durch Kirchenbauprojekte ergänzt und später ersetzt. Die letzte Fahrt fand um 1970 statt. Die caritative und pastorale Hilfe für deutsche Vertriebene ist die erste Initiative einer heute weltweit agierenden katholischen Hilfsorganisation, der päpstlichen Stiftung Kirche in Not.
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