Unsere Post – Startseite
Startseite » Archiv » 2015 » Ausgabe 10-11 » Personalien
Titelcover der archivierten Ausgabe 10-11/2015 - klicken Sie für eine größere Ansicht
Aktuelle Veranstaltungen
in Deutschland und Ungarn finden Sie hier.
Bücherecke
Museen
Die Schriftleitung
Ihre Beiträge zu
Familiennachrichten und andere Meldungen senden Sie bitte an
die Schriftleitung.
Personalien

Der langjährige freie Mitarbeiter der Heimatzeitung, Josef Vecsey, ist tot

Der langjährige freie Mitarbeiter der Heimatzeitung, Josef Vecsey, ist tot
Josef Vecsey
Foto: Wolfgang Vecsey
Josef Vecsey, Herrenberg, ist am 29. Juli im DRK-Pflegeheim am Sommerrain im Alter von 89 Jahren, nach einem 16-monatigen Aufenthalt dort, und nach kurzer Krankheit, verstorben. Seine Beerdigung auf dem Waldfreihof in Herrenberg mit vielen Trauergästen, darunter auch viele ehemalige Maria-Gahlinger, war am 05. August, und ein Requiem zu seinem Gedenken wurde am 8. August in der St. Josefs-Kirche in Herrenberg gefeiert.

In ihrer sehr bewegenden Ansprache zur Trauerfeier sprach Frau Pastoralreferentin Zimmermann seinen christlichen Glauben und seine immer bestehende Verbindung zur katholischen Kirche und seine fleißigen Kirchenbesuche an. Schon zu Hause in Maria-Gahling war er viele Jahre, bis zum Ende seiner Schulzeit, Ministrant gewesen. Seine immerwährende Verbindung in und zur alten Heimat zeigte sich auch in der Mitarbeit an der Heimatzeitung »Unsere Post« mit vielen Beiträgen, in Nachrufen für Verstorbene, in monatlichen Glückwünschen für die Geburtstagskinder und in Gedichten für die Zeitung und einmal jährlich für den Hauskalender, wobei er Gedichte immer geliebt hat, besonders die von Nikolaus Lenau und Friedrich Schiller. Diese Mitarbeit hatte er 1985 begonnen und bis September 2012, also 27 Jahre, geleistet, bis es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ging. Er hatte dazu auch das Glück gehabt, mit Genehmigung der Kirchengemeinde, Photokopien des Kirchenmatrikels von Maria-Gahling machen lassen zu können, das er fleissig studierte und bei Nachrufen immer einsah, um die Eintragungen zur Geburt des Täuflings, seinen Eltern, den Taufpaten und dem Pfarrer, der die Taufe gespendet hatte, erwähnen zu können.

Geboren worden war Josef am 26.02.1926 im Maria Gahling. Seine Eltern, der Vater Josef und Anna, seine Mutter, geborene Laber, hatten neben ihm zwei weitere Söhne, seinen älteren Bruder Karl, der bereits 2011 gestorben ist und seinen jüngeren Bruder Lorenz, der als Pfarrer im Ruhestand in Rottweil lebt. Die Volksschule besucht er von 1932–1938. Die Eltern hatten eine Landwirtschaft und so war es klar, dass er dort, nach der Schule, erst einmal mit anpacken musste. 1941 begann für ihn eine besondes schöne Zeit, da konnte er eine Lehre als Automechaniker in Magyarovar beginnen. Das war für ihn der passende Beruf, den er sein ganzes Leben mit Freude und Interesse ausgeführt hat. Dazu musste er damals auf der Berufsschule auch ungarisch lernen, was er auch später immer noch gut beherrscht hat.

Nach der Schulzeit und während der Lehre hat er sich auch sportlich erfolgreich betätigt, wie mir sein Bruder Lorenz erzählte, hatte er bei einem Sportfest in Ödenburg (Sopron) im Hochsprung und Weitsprung die Meisterschaft von Westungarn gewonnen.

1944 kam er als deutscher Soldat nach Italien und dort 1945 bis 1946 für 15 Monate in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung daraus, im August 1946, fand er seine Familie in Öschelbronn im Kreis Böblingen in Württemberg wohlbehalten wieder.

Alle hatten sie, die Eltern und seine Brüder, den Krieg und seine Wirren, wenigsten körperlich unversehrt, überstanden.

Hier lernte er beim Theaterspielen (beide hatten in mehreren Stücken auch die Hauptrollen gespielt) seine Frau Barbara, geb. Pilhartz kennen. Im Juni 1951 haben sie geheiratet und 1952 und 1953 wurden ihnen zwei Kinder geboren. Ein Sohn Wolfgang 1952 und eine Tochter Angelika 1953. Er und seine Familie zogen 1950 in ein gemeinsam mit den Eltern und den Brüdern erbautes Haus in Herrenberg. Später, als dieses für die größer werdenden Familien zu klein wurde, hat er noch ein weiteres Haus in Herrenberg gebaut, in das seine Familie 1960 eingezogen ist.

Schon während der Zeit in Öschelbronn und danach, von 1946–1975 arbeitete er im Reparaturwerk der amerikanischen Armee in seinem angestammten Beruf, zunächst als Automechaniker und ab 1955 als Inspektor, wo er die Aufgabe hatte die reparierten Fahrzeuge zu kontrollieren und abzunehmen. Als die Amerikaner den Standort Böblingen aufgaben, war er kurze Zeit arbeitslos, fand aber schon bald 1976 wieder eine Anstellung im Max-Planck-Institut in Stuttgart, in der Lagerverwaltung. Zu dieser Zeit nahm er auch seine sportlichen Interessen wieder auf. Er begann zu laufen, zunächst Jogging, später richtige Läufe, dabei hat er es bis zu einem Halbmarathon bei einer Laufveranstaltung gebracht.

1989 kam er dann in Rente, schon vorher, aber, ab dieser Zeit vermehrt, begann er sich für eine Verbindung zu seiner ehemaligen Heimatgemeinde Maria-Gahling einzusetzen. Er wirkte, zusammen mit seinem Bruder Lorenz und Gregor Lunzer dabei mit Heimattreffen zu organisieren und auszurichten. Er brachte Spenden, sowohl Geld- als auch Sachspenden nach Maria-Gahling (Kalnok). Einmal musste das Dach der Dreifaltigkeitskirche, nach einem Sturm, erneuert werden, dazu brachte er die Spendengelder, die er hier mitgesammelt hatte nach Ungarn. Kirchenbänke und ein Harmonium für die Bründl Wallfahrtskapelle konnte sein Bruder, Pfarrer Lorenz, aus dem Fundus seiner Diözese bekommen. Josef organisierte den Transport der Bänke und brachte das Harmonium selbst dorthin. Er fuhr jedes Jahr, mindestens einmal zum Kiritog der Gahlinger Kirche oder zum Kiritog am Bründl in seine alte Heimat. Ich glaube sagen zu können, wir werden ihn sehr vermissen.
Wolfgang Vecsey
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite
Unser Hauskalender 2024

weitere Infos zum Hauskalender 2024



Sie haben die Wahl ...
weitere Infos
Anzeigen
Mit Anzeigen und Inseraten erreichen Sie Ihre Zielgruppe. Anzeige aufgeben

Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


Unsere Post
Telefon: +49 (0) 711 44 06-140 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum