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Titelthema

Versöhnung, Verständigung, Freundschaft

Delegation aus Aalen-Hofen hinterlegt Freundschaftsbotschaft in Gödre
Versöhnung, Verständigung, Freundschaft
Pfarrer J. Rostas, Pfarrer J. Darnai, Bürgermeister Gábor Gelencsár jun. und Ortsvorsteher Patriz Ilg in Gödre
Foto: Patriz Ilg
Auf Einladung der Partnergemeinde Gödre fuhr Ortsvorsteher Patriz Ilg aus Aalen-Hofen im Ostalbkreis mit einer kleinen Delegation anlässlich der Renovierung der Friedhofskapelle (Siskovics Kápolna) nach Gödre. Um die geschichtlichen Hintergründe für die nachfolgenden Generationen zu dokumentieren, wurde eine Zeitkapsel in der Friedhofskapelle eingemauert.

Im Anschluss an eine feierliche Messe folgte ein Umzug der Gemeinde zur Kapelle, wo die Versiegelung stattfand. Nachfolgend veröffentlichen wir den Text von Patriz Ilg, die Botschaft für die zukünftige Partnerschaft zwischen Gödre und Hofen: Versöhnung, Verständigung, Freundschaft.

Als gegen Ende des 2. Weltkrieges die unmenschliche Vertreibung von Millionen von Menschen aus ihrer Heimat im Osten Europas einsetzte und diese um ihres Besitzes und ihrer Heimat beraubt wurden, kamen im Sommer 1946 viele aus Gödre und Umgebung nach Baden-Württemberg in den Altkreis Aalen, dem heutigen Ostalbkreis. Die Neuankömmlinge wurden auf verschiedene Gemeinden verteilt und fanden somit ein Zuhause, so auch in Hofen.

Nach anfänglichen sozialen Spannungen war es aber dem guten Willen beiderseits zu verdanken, dass eine Eingliederung überhaupt möglich wurde. 68 Jahre nach ihrer Vertreibung haben viele Ungarndeutsche ihre Heimat im Herzen behalten aber in ihrer neuen Heimat tiefe Wurzeln geschlagen.

Sie haben in den Vereinen, im religiösen, gesellschaftlichen Leben und bei den Wiederbelebungsbestrebungen der einheimischen Wirtschaft in der Nachkriegszeit zusammen mit der einheimischen Bevölkerung Großes geleistet.

Nach harter gemeinsamer Arbeit sind die Kinder und nachfolgenden Generationen der ehemaligen Vertriebenen Schulkameraden, Freunde und Familienmitglieder unserer Hofener Mitbürger geworden. Ein so einschneidendes Ereignis in der deutschungarischen Geschichte sollte nicht vergessen werden.

Aus diesem Grund und als Zeichen der Verbundenheit zu unseren ungarischen Freunden wurde in Gödre auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters Istvan Végh, Schuldirektor Gábor Gelencsér, dem ehemaligen Ortsvorsteher aus Hofen, Karl-Heinz Stäbler und dem aus Gödre stammenden Michael Hirth 2003/2004 ein Freundschaftsvertrag beider Gemeinden geschlossen.

Dieser Freundschaftsvertrag bedeutet aufeinander zugehen können, Toleranz und das friedliche Neben- und Miteinander pflegen. Gerade vor dem Hintergrund zweier schrecklicher Weltkriege im vergangenen 20. Jahrhundert ist es besonders bemerkenswert und aufrichtig, dass nach dem Beitritt Ungarns zur Europäischen Union im Jahr 2004 das ungarische Parlament 2013 ohne Gegenstimme einen Gedenktag für die vertriebenen Ungarndeutschen beschlossen hat. Ein begrüßenswertes Zeichen von Geschichtsbewältigung für eine immer engere Gemeinschaft zwischen den Völkern Europas. Den jetzigen und kommenden Generationen beider Länder insbesondere unseren Freunden in Gödre und den Mitbürgern aus Hofen wünsche ich, dass diese geschlossene Freundschaft die Zeiten überdauert und mit friedlichen, völkerverbindenden Aktivitäten bereichert wird. Denn wer die Geschichte kennt kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.

Im Namen der gesamten Hofener Bürgerschaft und persönlich grüße ich herzlich unsere Freunde aus Gödre und wünsche Ihnen alles Gute für eine friedliche Zukunft unter dem gemeinsamen Dach Europas. Üdvözlettel a barátság!

Patriz Ilg (Ortsvorsteher)
Lesen Sie mehr in der Printausgabe.

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