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Kultur

Mit »Cikóer Scherz« und Sündenfall

Gut 200 Besucher am »Tag der Tracht« in Dautphe – 35 Gäste aus Ungarn
Mit »Cikóer Scherz« und Sündenfall
Elisabeth Wieder (5. v. re.) stellt zusam- men mit dem Partnerschaftsverein und dem Freundeskreis Cikó die »Schwa- bentracht« der Ungarndeutschen vor.
Dautphetal-Dautphe – Mit dem Sündenfall auf Platt, der »Cikóer Scherz ohne Säckel «, einem Rückblick ins 17. Jahrhundert und der Freude an der Partnerschaft mit Ungarn im 25. Jahr nach dem Mauerfall haben über 200 Menschen in Dautphe den »Tag der Tracht« gefeiert. Die »Tracht des Jahres« gehört zur Tradition der Gäste, die aus der ungarischen Partnerstadt angereist waren.

Es ist die »Schwabentracht« der Ungarndeutschen aus Cikó und Bonyhad, die der Bezirk Mitte der Hessischen Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege (HVT) zur »Tracht des Jahres 2014« erkoren hat. Sie stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, für die die Trachtentanz- und Brauchtumsgruppe Dautphe, der Partnerschaftsverein und der Arbeitskreis Cikó einen würdigen Rahmen boten. Den Auftakt machte ein Mundart-Gottesdienst in der Martinskirche.

Pfarrerin Wilma Ruppert-Golin (Mellnau) predigte in »Weirehäuser Mundart« unter anderem vom Sündenfall: Die »Paradiesgeschichte es euse Geschichte«, sagte sie. Die Trachtentanz- und Brauchtumsgruppe sang »Großer Gott, wir loben Dich« und der Cikóer Chor das »Vaterunser« in Mundart – beides sehr ergreifend. Dazu gehörten auch die Musikimpressionen »Mein Land« und die »Friedenshymne«, interpretiert von Karl-Wilhelm Müller.

Elisabeth Wieder hatte zuvor in einem selbst verfassten Gedicht in Cikóer Dialekt erläutert, welche Funktionen die »Cikóer Scherz (Schürze) ohne Säckel« erfüllen kann und dabei »Großmutters Scherz« als nützliches Kleidungsstück vorgestellt. Diese »Scherz« (sinnbildlich für Schutz) nahm Pfarrerin Ruppert-Golin in ihre Predigt mit auf. »Ich konnt die Scherze nit leire, dej mir nit dreckig mache deft, und wonn se dreckig woar, misst mer sich schame, weil mer nit gehurrt hot«.

Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war die Vorstellung der »Schwabentracht«, die von Mitgliedern des Freundeskreises und Partnerschaftsvereins Cikó gezeigt wurde. Mehr als 100 Jahre alt waren einige der Erbstücke, anhand derer die Alltags-, Ausgeh-, Sonn- und Festtagsgewänder samt weißen Strümpfen, gesticktem Unterrock und Kaschmirtuch detailliert vorgestellt wurden. Brautkleid und Kirchengewand in Farbenvielfalt sowie die Kleidung der Cikóer Urgroßmutter gab es ebenso zu sehen.

Zu anschließenden Trachtengala begrüßte der Vorsitzende der HVT-Bezirks Mitte, Erich Frankenberg, weit über 200 Gäste, darunter die 35-köpfige Delegation aus Ungarn mit Bürgermeister Csaba Hauresz und Altbürgermeister Dr. Marton Ferencz. Auch Landrätin Kirsten Fründt, Dautphetals Bürgermeister Bernd Schmidt und viele Mitglieder der gemeindlichen Gremien waren da. Die Wahl der diesjährigen »Tracht des Jahres« sei etwas ganz Besonderes, sagte Frankenberg, und sie sei unter Berücksichtigung der wechselvollen Geschichte gefallen. Die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgewanderten Donauschwaben hätten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen müssen und auch im heimischen Raum ein neues Zuhause gefunden. Diese Mitbürger, so Frankenberg, hätten sich sehr schnell integriert und seien wertvolle Mitglieder der Sozialgemeinschaft geworden. Wegen der Rolle Ungarns bei der Wiedervereinigung Deutschlands hätten politisch Aktive und ehemalige Cikóer dann Kontakt mit den verbliebenen Ungarndeutschen aufgenommen. Das führte später zur Gründung des Partnerschaftsvereins. [...]
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